Wie viel Schlaf brauchen Hunde?

Der eine Hund scheint den ganzen Tag in der Sonne zu dösen, während der andere gar nicht genug von Spaziergängen bekommen kann? Tatsächlich ist das Schlafbedürfnis von Haustieren unterschiedlich ausgeprägt. Besitzer sollten ihre Lieblinge dabei mit den richtigen Schlafplätzen an ruhigen Orten unterstützen.

Das Schlafbedürfnis der Hunde

Heute mal wieder hundemüde? Tatsächlich benötigt auch das quirligste Energiebündel mehr Schlaf als der Zweibeiner. Dabei ist jedoch zwischen echtem Schlaf und Dösen zu unterscheiden. Der echte Schlaf entspricht beim Hund dem Tiefschlaf des Menschen und macht mit 3-4 Stunden lediglich ein Fünftel des Ruhebedürfnisses aus. Die Tiefschlafphasen des Hundes verlaufen meist parallel zu denen seiner Menschen nachts. Doch auch tagsüber kann der Hund fest einschlafen, vor allem nach einem aufregenden langen Spaziergang.

Der Mensch hat es (nicht unbedingt zu seinem Vorteil) geschafft, sämtliche freie Minuten mit mehr oder weniger sinnvollen Aktivitäten wie fernsehen, lesen, Musik hören oder im Internet surfen vollzustopfen. Der Hund wird dagegen nur faul herumliegen und dösen. Rund vier Fünftel seiner Ruhezeit – dies entspricht je nach Alter des Hundes gut 15-16 Stunden – entfallen auf diese Phasen. Manchmal will er wirklich nur ausruhen, manchmal ist er jedoch hinter geschlossenen Augenlidern hellwach und bereit, auf das kleinste Zeichen seines Herrchens oder Frauchens zu reagieren. Es bedarf etwas Feingefühl, den Unterschied zu erkennen. Springt der Hund nicht gleich auf, wenn Sie zu seinem Lieblingsspielzeug greifen, will er tatsächlich nur in Ruhe gelassen werden. Dann sollte er nicht zum Spielen oder zum Spazierengehen gezwungen werden.

Rückzugorte für den Hund schaffen

Die Wahl des Aufenthaltsortes gibt ebenfalls Auskunft darüber, in welcher Phase sich der Hund gerade befindet: Döst er neben oder auf dem Sofa, während seine Zweibeiner fernsehen, hofft er vermutlich auf gemeinsame Aktivitäten. Hat er sich jedoch in eine ruhige Ecke oder in sein Körbchen verzogen, will er in Ruhe gelassen werden. Rückzugsorte sind für den Hund ausgesprochen wichtig. Das Körbchen steht idealerweise in einer vor Zugluft geschützten Ecke des Wohnzimmers. Von hier kann er alles überblicken. Wichtig: Ein ständig frierender Zweibeiner mag glauben, dass er seinem Hund etwas Gutes tut, wenn das Körbchen direkt neben der Heizung steht. Dem Fellträger Hund ist dies jedoch meist viel zu warm. Stellen Sie das Körbchen etwas weiter weg auf.

Am besten steht dem Hund ein zweiter Rückzugsort offen, zum Beispiel in der Küche. Haben Sie abends Besuch oder es wird beim gemeinsame Fußball gucken laut im Wohnzimmer, kann sich der Hund in das ruhigere halbdunkle Zimmer zurückziehen. In den Sommermonaten bekommt er einen zusätzlichen Platz im Freien, zum Beispiel im Schatten unter der Gartenbank auf der Terrasse, wo er seinen Menschen nahe ist.

Wichtig: Der Hund ist ein Gewohnheitstier. Wenn Sie täglich zu zwei festen Zeiten mit ihm spaziergehen und selbst zu einem festen Zeitpunkt schlafen gehen, kann er seine eigenen Ruhephasen gut darauf abstimmen.

Wenn der Hund träumt

Die meisten Hundebesitzer haben es schon einmal beobachtet: Der Hund zuckt im Schlaf mit der Pfote oder fängt auf einmal an zu knurren. Tatsächlich träumen Hunde genau wie Menschen. Dahinter stecken einfache neurobiologische Prozesse, denn das Gehirn nutzt den Schlaf, um die Ereignisse des Tages zu verarbeiten. Da kann es durchaus vorkommen, dass er Hund noch einmal die Jagd nach dem Kaninchen vom Vortag durchlebt oder die angstvolle Begegnung mit Nachbars Katze. Zuckungen und Geräusche sind dabei völlig normal – gönnen Sie Ihrem Liebling einfach den erholsamen tiefen Schlaf.

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