Zur Vorweihnachtszeit taucht er wieder in großer Zahl in Blumengeschäften und Supermärkten auf: Der aus Mittelamerika stammende Weihnachtstern, ein beliebter Teil der Weihnachtsdekoration und ein gerne geschenktes Mitbringsel. Doch Katzen- und Hundehalter sollten ihn mit Vorsicht behalten: Die schöne Pflanze enthält Giftstoffe, die Haustieren gefährlich werden kann.
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Die Zierpflanze der Weihnachtszeit: Der Weihnachtsstern
Die scheinbar handliche Zimmerpflanze Euphorbia pulcherrima gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse und stammt eigentlich aus Mittel- und Südamerika. In der Wildnis handelt es sich um einen üppig wuchernden Strauch, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Aufgrund seiner schönen Farbgebung wurde er im 19. Jahrhundert als Zierpflanze entdeckt und erstmals exportiert. Als erster Fan galt der US-Botschafter in Mexiko, Joel Poinsett, nach dem die Pflanze ihren englischen Namen Poinsettia erhielt. Deutschstämmige Auswanderer in den USA verkauften die Poinsettie kurz darauf als Weihnachtsblume und als solche hat sich die heute als Weihnachtsstern bekannte Pflanze weltweit etabliert.
Wie alle Wolfsmilchgewächse enthält der Weihnachtsstern einen weißlichen leicht giftigen Milchsaft in den Zweigen und Blättern. Das Gift wurde im Laufe der Jahrzehnte so stark herausgezüchtet, dass es Menschen nichts mehr anhaben kann. Haustiere können jedoch sehr empfindlich darauf reagieren, wobei kleinere Tiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel stärker gefährdet sind als zum Beispiel große Hunde.
Wie lassen sich Haustiere vor dem Weihnachtsstern schützen?
Bei manchen Haustieren ist es relativ leicht, sie zu schützen: Steht der Weihnachtsstern zum Beispiel auf der Fensterbank oder auf einer Kommode, können Hunde und Nagetiere ihn erst gar nicht erreichen. Auf kletterfreudige Gesellen wie Goldhamster sollte dabei natürlich stets ein Auge gehalten werden. Schwieriger ist es bei Katzen, die auf diverse Möbelstücke springen und Vögel, die frei umher fliegen und überall landen dürfen.
Ist die Katze oder der Vogel bekannt dafür, Grünpflanzen anzuknabbern, sollten am besten gar keine Weihnachtssterne gekauft werden. Ist eine Pflanze als Mitbringsel ins Haus gekommen, sollte sie in einem Zimmer aufbewahrt werden, zu dem das Haustier keinen Zugang hat. Dürfen Vögel zum Beispiel im Wohnzimmer frei fliegen, kann der Weihnachtsstern auf die Fensterbank in der Küche gestellt werden. Zur Not sollte die Pflanze lieber weiterverschenkt oder mit ins Büro genommen werden.
Was tun, wenn das Haustier Kontakt mit dem Weihnachtsstern hatte?
Ein Schnuppern an der Pflanze oder Hautkontakt, z.B. weil es sich die Katze neben dem Weihnachtsstern auf der Fensterbank gemütlich gemacht hat, stellt kein Problem dar. Gefährlich kann nur der Kontakt mit dem Milchsaft im Inneren der Pflanze sein, z.B. durch das Anknabbern und Fressen von Blättern. In einem solchen Fall zeigt das Haustier die typischen Symptome einer Vergiftung wie Zittern, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Speicheln oder gar Lähmungen.
Bei einer sehr milden Form der Vergiftung genügt es meist, das Tier zum Trinken anzuregen, so dass das Gift schnell wieder aus dem Körper geschwemmt wird. Bei stärkeren Symptomen sollte es jedoch unverzüglich zum Tierarzt gebracht werden. Unbehandelt kann eine Vergiftung mit Milchsaft zu schweren Komplikationen wie Lungenödemen oder Herzstillstand führen und damit zum Tod des geliebten Haustieres.
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