Wenn Familien erstmals Kaninchen als Haustiere in Erwägung ziehen, fällt die Wahl meist auf Zwergkaninchenrassen wie den Zwergwidder (auch Widderzwerg genannt). Mit ihrem flauschigen Fell und ihren Schlappohren sehen Zwergwidder schließlich ganz besonders niedlich aus. Damit die Tiere im neuen Heim glücklich werden, sollten angehende Besitzer einige wichtige Dinge beachten.
Inhaltsverzeichnis
Der Zwergwidder und seine Herkunft
Der Zwergwidder gehört zur Familie der Widderkaninchen, deren auffälligste Merkmale die an ein männliches Schaf erinnernde Kopfform und die herabhängenden Schlappohren sind. Der Ursprung der Tiere wird in Frankreich vermutet, wo Wildkaninchen schon früh domestiziert wurden und im Laufe der Zeit hängende Ohren als Domestikationsmerkmal entwickelten. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts fanden die ersten Widderkaninchen ihren Weg über die französischen Grenzen in die Nachbarländer, wo schon bald eigene Rassen entstanden. Der deutsche Widder ist beispielsweise eine recht große Rasse mit sehr breiten langen Ohren. Der heute beliebte Zwergwidder stammt aus den Niederlanden, wo der Züchter Adrian de Cock das französische Widderkaninchen mit Farbenzwergen verpaarte. 1964 wurde die neue Rasse in den Niederlanden anerkannt, 1973 folgte die Anerkennung auch in Deutschland.
Die Haltung der Zwergwidder
Zwergwidder sind relativ ruhige tolerante Kaninchen, die in der Regel gut mit Kindern klarkommen und aufgrund ihres geringen Platzbedarfs auch in einem Gehege in der Wohnung gehalten werden können. Dies macht sie zu einer sehr beliebten Wahl für Familienhaustiere. Mit ihrem dichten Fell können Sie jedoch auch problemlos ganzjährig im Freien gehalten werden. Wichtig: Bei einer Haltung im Haus sollten sie zumindest in den Sommermonaten soweit wie möglich Auslauf an der frischen Luft bekommen. Dazu kann ein kleines Laufgehege im Garten eingerichtet werden, in dem die Tiere herumtoben dürfen. Es versteht sich von selbst, dass das Gehege gut gesichert werden muss, damit sich die Kaninchen nicht unter dem Zaun hinweg in die Freiheit buddeln oder von Feinden wie Katzen und Füchsen angegriffen werden können.
Zwergwidder sind wie alle Kaninchen gesellige Rudeltiere und dürfen nicht alleine gehalten werden. Je größer das Rudel umso glücklicher ist das Kaninchen, doch auch eine Haltung von zwei Kaninchen ist akzeptabel. Zwergwidder werden etwa 24-30 Zentimeter groß und erreichen ein Gewicht von maximal zwei Kilogramm. Die Mindestmaße für einen Käfig betragen bei zwei Kaninchen 150 x 60 cm, idealerweise jedoch 200 x 80 cm.
Die Gesundheit der Zwergwidder
Der größte Feind der Kaninchen in der Wohnungshaltung ist Zugluft. Diese führt bei ihnen häufig zu Bindehautentzündungen, Erkältungen und anderen Krankheiten. Darum ist immer darauf zu achten, dass der Käfig in einer geschützten Ecke steht und z.B. auch bei geöffnetem oder gekipptem Fenster oder bei einer versehentlich offen stehenden Tür keiner Zugluft ausgesetzt ist. Dürfen sich die Zwergwidder im Sommer im Freigehege tummeln, ist weiterhin darauf zu achten, dass ein Teil des Geheges stets im Schatten liegt (an die wandernde Sonne denken!) so dass die Tiere keinen Hitzschlag riskieren.
Bildnachweis: Datei: #120164329 | Urheber: Superingo – fotolia