Zahnbehandlungen auch bei älteren Hunden unverzichtbar

Mit zunehmendem Alter leidet das Gebiss jedes Hundes. Immer häufiger kommt es zu Entzündungen des Zahnfleisches, die zu schmerzhaften Eiterungen und lockeren Zähnen führen. Der Hund verweigert das Fressen, weil es zu schmerzhaft ist und dem Besitzer fällt es aufgrund des unerträglichen Mundgeruchs immer schwerer, seinen Liebling wie gewohnt zu streicheln und neben sich auf die Couch oder gar ins Bett zu lassen. Bei alten Hunden sollte auf keinen Fall auf Zahnbehandlungen verzichtet werden, damit es gar nicht so weit kommt. Riecht der Hund aus dem Maul, sollten Sie sich unbedingt bei einen Tierarzt vorstellen.

Lebensqualität wiegt Narkoserisiko auf

Manche Tierärzte weigern sich, bei älteren Hunden eine umfassende Gebissbehandlung durchzuführen, weil das Narkoserisiko mit steigendem Alter stark erhöht ist. Das bedeutet, dass Hundesenioren mit der für die Gebissbehandlung erforderlichen Narkose nur schlecht zurechtkommen und im schlimmsten Fall versterben können. Allerdings ist dieses Risiko weit geringer als die Gefahr, dass das geliebte Haustier unter starken Schmerzen und Verweigerung der Nahrung einem traurigen Ende entgegensiecht. In unserer Praxis haben wir die nötige Ausrüstung und Erfahrung, um Tiere mit diesen Problemen zu behandeln.

Zahnbehandlungen beim alten Hund

Größtes Problem ist meist die lange Zeit unbehandelte und entsprechend weit ausgebreitete Infektion des Zahnfleisches. Schon vor der Behandlung sollte der Hund einige Tage lang Antibiotika erhalten, um die Keime im Mundraum drastisch zu reduzieren. Der durch die Infektionen stark geschwächte Hund kann sich so wieder erholen und seine Gesundheit stärken. Dies führt wiederum dazu, dass auch das Narkoserisiko sinkt, da die inneren Organe des Hundes wie die Lungen und das Herz besser mit der Belastung zurechtkommen.

Hat sich der Allgemeinzustand des Hundes entsprechend verbessert, wird die eigentliche Zahnbehandlung unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei lässt es sich meist nicht vermeiden, die noch verbliebenen Zähne des Hundes zu ziehen und auch das Zahnfleisch einzukürzen. Sobald die Wunden abgeheilt sind, blühen viele ältere Hunde – endlich vom dauerhaften Schmerz befreit – noch einmal regelrecht auf. Dies ist eine Erfahrung, die kein Besitzer seinem Liebling verwehren sollte. Die Umstellung auf breiige Kost fällt den Hunden in der Regel nicht schwer.

Aufwändige Zahnbehandlungen möglichst vermeiden

Am besten ist es natürlich, wenn Hundebesitzer erst gar keine Infektionen im Mundraum des Hundes zulassen. Sie müssen ihm dafür gar nicht mal täglich die Zähne mit einer Zahnbürste putzen. Ideal ist das Zähneputzen etwa 1-2x pro Woche. Dazwischen können dem Hund spezielle Kaugummis zur Zahnpflege verabreicht werden. Der Tierarzt empfiehlt gerne entsprechende Produkte. Daneben sollte der Tierarzt beim jährlichen Besuch für die Auffrischungsimpfungen oder die Entwurmung gebeten werden, einen kurzen Blick in den Mundraum zu werfen. So lassen sich Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches bereits früh erkennen und behandeln. Dem Tier bleibt viel Leid erspart und dem Besitzer die meist hohen Kosten für eine spätere aufwändige Gebissbehandlung.