Lange Zeit waren sie eher die große Ausnahme und sogar ein beliebtes Fotomotiv: Spezielle Hundebrillen, die dem Vierbeiner zum Beispiel bei einer Fahrt im Cabrio angezogen wurden, um sie vor dem Fahrtwind und dem damit verbundenen Risiko einer Bindehautentzündung zu schützen. Mittlerweile gibt es jedoch auch normale Sonnenbrillen für den Hund – und diese sind weit mehr als ein witziger Modegag.
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UV-Strahlung belastet auch die Hundeaugen
Wer als Zweibeiner in den Sommermonaten am Strand entlang spazieren geht, trägt fast immer eine Sonnenbrille. Selbst wenn die Sonne nicht pausenlos vom blauen Himmel strahlt, wird die intensive UV-Strahlung doch instinktiv wahrgenommen: Das Meerwasser reflektiert rund ein Viertel der Sonnenstrahlen, heller Sand immerhin noch zehn Prozent. Noch intensiver ist die Strahlung im Winter in den Bergen, wenn der Schnee sogar 80 Prozent des Sonnenlichtes reflektiert. Niemand käme auf die Idee, eine Schneewanderung ohne Sonnenbrille zu machen. Trotzdem wird kaum darüber nachgedacht, dass die Augen der treuen vierbeinigen Begleiter genauso von der UV-Strahlung belastet werden.
Eine übermäßige Belastung führt zu Bindehaut- und Hornhautentzündungen und irgendwann zur Eintrübung der Augenlinse, besser bekannt als Grauer Star. Der einzige Weg, den Hund vor einer drohenden Erblindung zu retten, ist dann eine aufwändige Operation. Heißt dies nun, dass der Hund nur noch mit Sonnenbrille vor die Tür darf? Nein, natürlich nicht.
Wann ist die Sonnenbrille für den Hund sinnvoll?
Wer mit dem Hund im Sommer zwei Wochen an die Nordsee reist und dort täglich zweimal bei jeder Witterung eine halbe Stunde am Strand spazieren geht, braucht dem Hund keine Sonnenbrille aufzusetzen. Wer jedoch den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein am Strand verbringt und mit dem Hund im Sand herumtoben möchte, sollte durchaus eine Sonnenbrille in Erwägung ziehen.
Bei Fahrten in die Wintersportgebiete und langen Wanderungen im Schnee bei strahlendem Sonnenschein gilt dies sogar noch viel mehr. Die erste Sonnenbrille für Hunde wurde schließlich in Österreich erfunden, nachdem ein Lawinenhund durch die ständigen Einsätze bei grellweiß reflektierendem Schnee erblindete.
Was beim Kauf der Hundesonnenbrille beachtet werden sollte
Auf keinen Fall sollte es sich bei der Sonnenbrille für Hunde um einen albernen modischen Gag handeln. Eine gute Hundesonnenbrille ähnelt der Schwimmbrille für den Menschen und wird mit einem Gummiband am Hundekopf befestigt. Die Brille muss unbedingt aus hochwertigem bruchsicherem Material gefertigt sein (z.B. aus Polykarbonat) und 100% Schutz vor der UV-Strahlung bieten. Das Gummiband sollte so sitzen, dass die Brille beim Herumtoben nicht verrutschen kann, den Hund aber auch nicht so einengt, dass er das lästige Ding unbedingt abstreifen will.
Sinnvoll ist es, den Hund erstmal an die Sonnenbrille zu gewöhnen und sie ihn zunächst nur einige Minuten zuhause tragen zu lassen und dann die Zeit verlängern. Dabei können auch Leckerlis eingesetzt werden, damit er lernt, dass das Abstreifen „böse“ ist und das Aufbehalten „gut“ ist und mit einer Belohnung einhergeht.