Generell sind Haustiere für Kinder eine gute Idee, denn so lernen sie früh Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen und es sorgfältig und zuverlässig zu pflegen. Allerdings sind längst alle Haustiere für kleine Kinder geeignet und manche gehören nur in die Hände von Jugendlichen, die mindestens das Teenageralter erreicht haben.
Eltern sollten sich zudem darüber klar sein, dass kleine Kinder noch kein langfristiges Handeln abschätzen können. So werden viele Kinder hoch und heilig versprechen, jede Woche den Käfig zu säubern oder jeden Tag mit dem Hund spazieren zu gehen – doch wenn nach einigen Monaten der Reiz des Neuen weg ist, bleiben diese Aufgaben häufig an den Eltern hängen. Wer sich so gar nicht mit dem Gedanken an das tägliche Gassi gehen anfreunden kann, sollte daher zum Beispiel auf einen Hund verzichten.
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Katzen für das Kind
Schon Grundschulkinder können sich gut um die selbständige Katze kümmern, d.h. sie täglich mit Futter und Wasser versorgen, ihr Fell bürsten und das Katzenklo säubern. Mehr noch: Die Katze ist dem Kind nicht so hilflos ausgeliefert wie Käfigtiere, die von ungestümen Kindern häufig „zum Spielen“ grob aus ihren Käfigen geholt oder sogar aus dem Schlaf gerissen werden.
Die Katze macht mit ihren Krallen schnell deutlich, dass sie in Ruhe gelassen werden will – und flüchtet auf den nächsten Baum. Kinder lernen so außerdem, dass Zuneigung nicht automatisch kommt – sondern manchmal hart erarbeitet sein will.
Hunde, nur wenn die ganze Familie dahinter steht
Der Hund ist der beste Freund des Menschen, er braucht jedoch auch viel Aufmerksamkeit. Ein Hund sollte nur dann angeschafft werden, wenn die ganze Familie hinter dem Kauf steht und jeder ab und zu das Gassi gehen übernimmt. Dann können Hunde schon für Kinder im Grundschulalter die besten Gefährten sein. Jüngere Kinder sollten dagegen nicht mit Hunden allein gelassen werden – es besteht immer das Risiko, dass sich der Hund durch unbedachtes Verhalten bedroht fühlt und zuschnappt.
Nagetiere nur für ältere Kinder
Possierliche Nager stehen bei Kindern auf der Wunschliste oft ganz oben. Tatsächlich sind Meerschweinchen oder Kaninchen jedoch eher scheue Tiere, die unter ungestümer Behandlung leiden. Dies gilt vor allem für Kinder, die die Tiere jederzeit aus dem Käfig holen, um mit ihnen zu kuscheln – ob sie wollen oder nicht.
Meerschweinchen oder Kaninchen kommen daher nur für ältere Kinder in Frage, die das Ruhebedürfnis des Tieres respektieren. Dies gilt noch viel mehr für nachtaktive Goldhamster, die tagsüber schlafen wollen. Auch sie kommen erst für ältere Kinder in Frage, die das Tier nicht aus dem Schlaf reißen.
Vögel sind keine Kuscheltiere
Wellensittiche und Kanarienvögel leben in zahllosen deutschen Haushalten. Gerade alleinlebende Menschen wissen die von den Vögeln erzeugte Geräuschkulisse zu schätzen, doch als Haustier für Kinder sind sie eher ungeeignet, da sie weder spielen noch kuscheln wollen.
Mit viel Zeit und Mühe ist zwar möglich, Sittiche handzahm zu machen, doch bei ungeduldigen, ungestümen Kindern ist diese Aussicht eher gering.
Reptilien gehören nicht in Kinderhände
Noch weniger als Vögel sind Reptilien wie Echsen, Schlangen oder Schildkröten für Kinder geeignet. Diese anspruchsvollen Exoten benötigen eine spezielle artgerechte Pflege, mit denen Kinder oft überfordert sind.
Wünscht sich der halbwüchsige Sohn urplötzlich eine Schlange oder eine Vogelspinne, sollte zudem gefragt werden, ob es wirklich um das Tier geht oder um Imponiergehabe gegenüber den Freunden. Der Hinweis, dass sich Vogelspinnen und Mädchen gegenseitig ausschließen, dürfte dem Wunsch schnell ein Ende bereiten.
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