Warum Katzenhalterinnen mit Kinderwunsch bei Toxoplasmose besonders aufpassen müssen

Toxoplasmose ist eine Infektion mit Parasiten, die jede Hauskatze treffen kann. Über das Katzenkot können sich auch Menschen anstecken. Was für gesunde erwachsene Menschen meist kein Problem ist, kann sich jedoch während einer Schwangerschaft als fatal für das ungeborene Kind erweisen: Missbildungen oder gar Fehlgeburten sind die Folge.

Wissenswertes zur Toxoplasmose bei Katzen

Erreger der Krankheit ist der einzellige Parasit Toxoplasma gondii, der überall auf der Welt vorkommt. Sowohl bei der Katze als auch beim Menschen kann die Infektion mit dem Parasiten über viele Jahre hinweg symptomlos verlaufen, weil der Körper entsprechende Antikörper gebildet hat. Hauskatzen können sich beispielsweise mit dem Erreger infizieren, wenn sie eine befallene Maus gefressen haben. Auch bei der Fütterung mit rohem Fleisch, insbesondere Schweinefleisch, kann es zur Übertragung kommen. Die Parasiten nisten sich in der Darmschleimhaut ein und werden nach einiger Zeit ausgeschieden. Im Katzenkot können die Erreger bis zu zwei Jahre lang überleben! Während das Katzenklos generell alle ein-zwei Tage gesäubert wird und somit keinen Infektionsherd darstellt, kann es beispielsweise im Garten zur Übertragung kommen, wenn der Mensch ein Stück Garten bearbeitet, an dem die Katze vor einiger Zeit ihr Geschäft verrichtet hat.

Symptome und Behandlung der Toxoplasmose

Vielfach verläuft die Toxosplasmose bei der Katze symptomlos, d.h. der Besitzer merkt nicht einmal, dass die Katze infiziert war. Ihr Immunsystem bildet von selbst Antikörper gegen den Erreger, so dass sie sich in Zukunft nicht mehr anstecken kann. In manchen Fällen kann es zu Durchfall kommen, oder auch zu Symptomen wie Fieber, Husten, geschwollene Lymphknoten und allgemeines Unwohlsein. Bei jungen Kätzchen und Katzen mit geschwächtem Immunsystem kann die Krankheit durchaus gefährlich werden. Besteht Verdacht auf Toxoplasmose sollte die Katze daher unbedingt dem Tierarzt vorgestellt werden. Bei Bedarf kann er ein entsprechendes Antibiotikum zur Behandlung verabreichen.

Toxoplasmose beim Menschen und in der Schwangerschaft

Der Mensch ist für Toxoplasma gondii in der Regel nur ein Zwischenwirt, d.h. der Parasit wandert durch den Menschen hindurch und wird wieder ausgeschieden. Zieht sich ein erwachsener Mensch eine Toxoplasmose zu, wird das Immunsystem meist selbst mit dem Erreger fertig, so dass die Infektion symptomlos verläuft. Anders sieht es in der Schwangerschaft aus: Der Erreger kann das ungeborene Kind schädigen und zu lebenslangen Problemen wie Hirnschäden, Augenschäden, Hörprobleme und Lernschwierigkeiten führen. Im Frühstadium der Schwangerschaft kann es sogar zu Fehlgeburten kommen.

Dies bedeutet nicht, dass Frauen mit Kinderwunsch ihre geliebte Hauskatze abschaffen müssen. Es ist allerdings sinnvoll, sich selbst und auch die Katze auf Toxoplasmose untersuchen zu lassen und während der Schwangerschaft bestimmte Hygiene-Regeln einzuhalten:

  • Katzenklo täglich reinigen und die Reinigung am besten jemand anders durchführen lassen
  • Gartenarbeiten nur mit Handschuhen
  • Obst und Gemüse sorgfältig waschen
  • Auf den Verzehr von rohem oder halbrohem Fleisch (z.B. Mett) verzichten
  • Vorsicht beim Kontakt mit Sand, z.B. in der eigenen Sandkiste oder auf dem Spielplatz.
  • Kontakt mit Nutztieren vermeiden, z.B. mit den niedlichen Schafen und Ziegen auf dem Bauernhof oder im Streichelzoo

Im Idealfall hat die Frau bereits unbemerkt eine Toxoplasmose-Infektion durchgemacht und ist immun gegen die Krankheit. Bei einem Toxoplasmose-Screening wird das Blut auf entsprechende Antikörper untersucht. Auch das ungeborene Kind kann mit Hilfe einer Amniozentese, d.h. einer Fruchtwasseruntersuchung auf eine etwaige Infektion getestet werden. Wird eine Toxoplasmose-Infektion bei der werdenden Mutter festgestellt, kann eine schnelle Behandlung mit Antibiotika verhindern, dass die Krankheit auf das ungeborene Kind übergreift.

Schutz vor Toxoplasmose bei der Katze

Derzeit gibt es noch keinen sicheren Impfschutz für Katzen. Um die Katze zu schützen, sollte sie möglichst nur Dosenfutter und kein rohes Fleisch erhalten, denn dieses stellt für Katzen die größte Infektionsquelle dar. Darf die Katze jedoch frei herumlaufen und fängt Mäuse oder Vögel, ist das Risiko einer Toxoplasmose-Infektion nie auszuschließen. In diesem Fall sollte bei einem Kinderwunsch unbedingt ein Toxoplasmose-Screening der Katze und ihrer Besitzerin erfolgen.