Jeder Hundebesitzer kennt das Phänomen: Der Vierbeiner leckt und knabbert hingebungsvoll und mit wachsender Begeisterung an seinen Pfoten. Generell ist das auch gar kein Problem und gehört zur natürlichen Körperpflege des Hundes, doch wenn der Hund anfängt, täglich stundenlang an seinen Pfoten zu knabbern, sollte sein Mensch genauer hinsehen. Dann kann sich hinter dem Knabbern durchaus ein gesundheitliches Problem verbergen.
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Ursachen für das Knabbern und Lecken an den Pfoten
Den Menschen juckt es schon mal zwischen den Zehen, hinter den Ohren oder am Rücken. Was macht er dann? Er kratzt sich um den Juckreiz zu lindern und nach einiger Zeit geht der Spuk von alleine wieder vorbei. So ist es auch, wenn sich der Hund die Pfoten leckt oder er an ihnen knabbert: Meist steckt ein Juckreiz dahinter, den er mit kühlendem Speichel lindern möchte. Problematisch kann dies aus zwei Gründen sein: Die Erleichterung, die der Hund durch die Linderung des Juckreizes verspürt, löst in ihm Glücksgefühle aus. Gerade, wenn er unterbeschäftigt ist und sich langweilt, kann es vorkommen, dass das Knabbern und Lecken zu einer Zwangsstörung wird, mit der sich der Hund immer wieder Glücksgefühle verschaffen möchte.
Ein tatsächlicher Juckreiz an den Pfoten kann obendrein zahlreiche Ursachen haben. Im besten Fall hat sich der Hund beim letzten Spaziergang ein kleines Steinchen zwischen den Zehen eingetreten, dass er durch das Knabbern von alleine entfernt. Oft sind es jedoch winzige Verletzungen, die den Hund einfach stören und gegen die er nichts ausrichten kann, z.B. feine Risse im Fußballen, eine eingetretene winzige Glasscherbe oder (im Winter) Streusalz, das brennt. Bemerkt der Besitzer, dass sich der Hund längere Zeit hingebungsvoll eine Pfote leckt oder daran knabbert, sollte er die Pfote genauer untersuchen und etwaige Fremdkörper entfernen. Lässt sich nichts mehr ausrichten, z.B. bei einem Riss oder nach einem Insektenstich, kann dem Hund bei Bedarf mit Creme etwas Linderung verschafft werden. Generell sollte die Pfote jedoch einfach ausheilen.
Was tun wenn es keine äußerlichen Hinweise gibt?
Wurde die Pfote gründlich untersucht und nichts gefunden und der Hund knabbert und leckt dennoch weiter? Dann könnte der Juckreiz auch von einer Allergie ausgelöst worden sein. Wie Menschen können auch Hunde unter diversen Allergien gegen einzelne Inhaltsstoffe im Futter leiden oder unter Kontaktallergien. Ob der eigene Hund allergisch gegen ein bestimmtes Futtermittel ist, lässt sich mit einem Blut- und Allergietest beim Tierarzt ermitteln und mit einer Ausschlussdiät. Dabei wird über einige Wochen lang beobachtet, ob der Hund auf ein spezielles Futtermittel allergisch ist. Bestätigt sich der Verdacht, wird das Futter entsprechend angepasst. Bei einer Kontaktallergie, z.B. bei bestimmten Gräsern, sollten diese vermieden werden. Weiterhin kann der Tierarzt überprüfen, ob möglicherweise ein Befall mit Pilzen oder Milben vorliegt, die den Juckreiz verursachen.
Wie lässt sich der Hund schützen?
Einen vollständigen Schutz gegen Fremdkörper und Verletzungen an den Pfoten gibt es natürlich nicht. Bei langhaarigen Hunden kann es sinnvoll sein, die langen Haare zwischen den einzelnen Zehen zu schneiden, damit sich darin keine Steinchen oder Glasscherben verfangen können. Daneben können auch spezielle „Hundeschuhe“ eine gute Idee sein. Reagiert der eigene Hund zum Beispiel sehr empfindlich auf Streusalz, kann er im Winter auf dem gestreuten Bürgersteig Schuhe tragen. Sobald er im Feld frei laufen darf, werden die Schuhe ausgezogen.
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