Vorsicht Rattengift: So erkennen Sie die Symptome

Im Herbst suchen auch Ratten, Mäusen und andere eher unangenehme Mitbewohner einen warmen trockenen Unterschlupf für den Winter. Sie lassen sich dann verstärkt wieder im Garten blicken, auf Terrassen, in der Garage und im Keller. Viele Menschen wehren sich dann mit Rattengift und ähnlichen Mitteln gegen die ungebetenen Gäste. Dies kann insbesondere für freilaufende Katzen zu einer großen Gefahr werden, wenn sie ausgelegte Köder als Beute begreifen. Leider haben Katzenhalter keinen Einfluss darauf, was ihre Nachbarn gegen Ratten und Mäuse unternehmen. Daher sollte stets auf potenzielle Vergiftungserscheinungen geachtet werden.

Darüber hinaus muss die Katze nicht einmal mit dem Giftköder selbst in Kontakt kommen: Es genügt schon, wenn die Katze Ratten oder Mäuse frisst, die zuvor das Gift aufgenommen hatten. Bei einer einzelnen Maus oder Ratte ist die Dosis zwar generell zu gering um bei der Katzen ernsthafte Probleme zu verursachen, aber es ist durchaus schon vorgekommen, dass sich eine Katze durch den Verzehr mehrerer vergifteter Mäuse hintereinander selbst vergiftet hat.

Was richtet Rattengift bei der Katze an?

Das heute im Handel erhältliche Rattengift enthält meist hochgiftige Ceraminderivate, synthetische Nachbildungen des eigentlich harmlosen Cumarin. Das Gift gelangt in den Blutkreislauf der Tiere und hemmt die Vitamin K-Synthese in der Leber, die für die Blutgerinnung zuständig ist. Ohne die überlebenswichtige Gerinnung verblutet das betroffene Tier an den durch das Gift ausgelösten inneren Blutungen.

Die Symptome einer Vergiftung mit Rattengift

Das Heimtückische an Rattengift ist seine langsame Wirkung: Da Ratten schlaue Wesen sind, würden sie sofort bemerken, wenn ein Artgenosse nach dem Anknabbern eines Köders sofort Vergiftungserscheinungen zeigt und die Finger davon lassen. Daher machen sich die ersten Symptome erst nach Stunden bemerkbar, wenn die gesamte Rattengruppe davon gefressen hat.

Eine Vergiftung bei der Katze macht sich daher auch oft erst viele Stunden nach dem letzten Freigang oder sogar erst nach einigen Tagen bemerkbar. Zu den Symptomen gehören allgemeine Schwäche, Appetitlosigkeit und Klagelaute. Das Gift greift zumeist die inneren Organe an und führt so zu starken Schmerzen. Wird die Vergiftung nicht schnell behandeln, kann es zu Organversagen und zu tödlichen inneren Blutungen kommen. Daher sollte die Katze zum Tierarzt gebracht werden, sobald auch nur der Verdacht auf eine Vergiftung mit Rattengift besteht.

Falls die Vergiftung noch nicht lange zurück liegt, kann der Tierarzt ein Abführmittel verabreichen, so dass die Giftstoffe möglichst schnell durch den Verdauungstrakt nach außen gelangen. Ist es dafür zu spät, wird er die Katze mit einer Infusion und einer zusätzlichen Dosis Vitamin K stabilisieren.

Vergiftungen mit Rattengift vorbeugen

Eine echte Vorbeugung ist bei freilaufenden Katzen kaum möglich. Sie können lediglich (mit Unterstützung anderer Katzenhalter) in der Nachbarschaft für den Verzicht auf Rattengift werben und stattdessen den Einsatz moderner elektrischer Rattenfallen vorschlagen. Diese sind obendrein auch eine weit humanere Form der Tötung als das qualvolle innere Verbluten durch Gift.