Tödliche Gefahr für Haustiere: Raclette an Silvester

Zu Silvester treffen sich viele Menschen in gemütlicher Runde zu einem Raclette-Abend. Dabei werden unterschiedliche Leckereien auf einer Platte gegrillt und in kleinen Schälchen mit Käse überbacken. Was jedoch kaum einer ahnt: Für Haustiere, insbesondere für Vögel, kann das Raclette zur tödlichen Gefahr werden.

Kleintiere in ein anderes Zimmer bringen

Problematisch beim Raclette ist die Antihaftbeschichtung der Pfännchen, mit der verhindert wird, dass der geschmolzene Käse ständig kleben bleibt. Diese Antihaftbeschichtung heißt offiziell Polytetrafluorethylen (PTFE) und ist weit besser als Teflon bekannt. Zwar werden auch in der Küche häufig mit Teflon beschichtete Arbeitsgeräte wie Pfannen oder Waffeleisen eingesetzt, doch da Vogelkäfige nur selten in der Küche stehen, macht es den Tieren auch nichts aus. Trifft der Wellensittich im Wohnzimmer auf das Raclette, wird es hingegen gefährlich.

Beim Erhitzen der Pfännchen bildet das PTFE Dämpfe, die für den Menschen und für große Haustiere wie Hunde und Katzen keine gesundheitlichen Gefahren darstellen, aber für Vögel tödlich sein können. Hintergrund ist das recht komplizierte Atemsystem kleiner Ziervögel wie Sittiche und Kanarienvögel, die neben den „normalen“ Lungen noch über Luftsäcke verfügen. Durch die Dämpfe kommt es zu schweren Vergiftungen des Atemsystems. Meist fallen die Vögel dann mit Atemnot und schweren Krämpfen von ihrer Sitzstange. Selbst wenn sie jetzt noch zum Tierarzt gebracht werden, ist es für eine Rettung meist schon zu spät.

Gesundheitliche Folgen für Nagetiere unklar

Bei Ziervögeln ist die Lage eindeutig: Sie dürfen auf keinen Fall im Wohnzimmer verbleiben, wenn dort der Raclette-Ofen in Betrieb genommen wird. Auf das Raclette muss natürlich niemand verzichten: Es genügt, wenn der Vogelkäfig für die Dauer des Abends in ein anderes Zimmer gebracht wird, dessen Tür fest verschlossen bleibt. So werden die Tiere den Dämpfen erst gar nicht ausgesetzt.

Bei Nagetieren ist die Gefährdung durch PTFE-Dämpfe nicht 100% nachgewiesen. Da ihre Atemsysteme weniger kompliziert sind als die der Vögel, haben sie scheinbar weniger Probleme mit den aufsteigenden Dämpfen. Auf der anderen Seite sind sie aber auch kleine Tiere mit sehr kleinen Lungen. Wer als Tierhalter auf Nummer sicher gehen will, sollte daher auch Nagetiere mit ihrem Käfig für die Dauer des Abends in ein anderes Zimmer bringen. Selbst wenn sie nicht unter den PTFE-Dämpfen leiden, werden sie ein ruhiges halbdunkles Zimmer gegenüber dem lauten hellen Zimmer, in dem die Gäste durcheinander plaudern zu schätzen wissen.

Zuletzt noch ein weiterer Hinweis: Auch wenn die Dämpfe Hunden und Katzen nichts ausmachen, sollte beim Raclette dennoch Vorsicht gewaltet werden: So mancher Hund hat sich an einem heißen Pfännchen oder der Grillplatte schon empfindlich die Nase verbrannt, weil er leckeres Fleisch erhaschen wollte. Haustiere sind also unbedingt vom Raclette fernzuhalten!