Es ist der Alptraum eines jeden Haustierbesitzers: Der kleine Liebling läuft davon, und man findet ihn nicht wieder. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde im Jahr 1982 der Verein Tasso e.V. gegründet. Die wichtigste Leistung, die er anbietet, ist die Registrierung von Hunden, Katzen und den anderen Haustieren seiner Mitglieder. Der Gründungsort und Sitz von Tasso e.V. ist das hessische Hattersheim am Main. Die Mitgliedschaft und die Registrierung der Tiere sind kostenlos, allerdings finanziert sich der Verein ausschließlich aus Spenden, zu denen die Mitglieder aufgerufen werden. Zurzeit sind bei Tasso über sechs Millionen Tiere registriert, was den Dienst zum größten Haustierzentralregister von Europa macht.
Inhaltsverzeichnis
So registrieren Sie Ihr Tier
Um ein Tier bei Tasso zu registrieren, braucht der Verein einige Informationen: Zunächst muss man den Namen, die Art, die Rasse und eine Beschreibung des Tieres angeben. Außerdem werden die Adresse des Tierhalters sowie eine oder mehrere Telefonnummern zur Kontaktaufnahme benötigt. Zu guter Letzt fragt Tasso die Nummer des dem Tier implantierten Transponders oder der vom Tierarzt vorgenommenen Tätowierung ab.
Das Formular zur Registrierung kann auf der Homepage von Tasso heruntergeladen, ausgefüllt und per Post an den Verein geschickt werden. Zudem kann man die Registrierung auch online vornehmen. Nach dem Registrierungsprozess erhält der Tierbesitzer eine Halsbandplakette von Tasso, auf der die rund um die Uhr erreichbare Notruf-Telefonnummer des Vereins sowie die spezifische Tasso-Kennnummer verzeichnet sind.
Die Möglichkeiten von Tasso
Heutzutage werden immer seltener Tätowierungen zur Markierung von Tieren vorgenommen. Vor allem Züchter präferieren noch immer diese Methode. Etwa 20 Prozent der bei Tasso registrierten Tiere verfügen über Tätowierungen, die entweder auf einem der Ohren oder auf der Innenseite eines Schenkels vorgenommen wurde. Allen anderen Tieren in der Tasso-Datenbank wurde vom Tierarzt ein Transponder, auch Microchip genannt, implantiert. Dabei handelt es sich um einen RFID-Microchip, der in einer 12 Millimeter langen Bioglashülle mit 2 Millimetern Durchmesser verborgen ist. Auf dem Chip ist eine einmalig vergebene Identifikationsnummer mit 15 Stellen gespeichert, die mit einem Lesegerät abgerufen werden kann. Der Transponder wird mit Injektor und einer Kanüle in die linke Seite des Nackens vom Tier eingepflanzt. Der Eingriff ähnelt einer Impfung und ist genauso schmerzlos. Im Körper verwächst der Transponder mit dem Gewebe, weshalb er sich nicht von dieser Stelle wegbewegt. Er muss auch während der gesamten Lebenszeit des Tieres nicht ausgetauscht werden, da er nicht von Batterien betrieben und nahezu unzerstörbar ist. Einem weitverbreiteten Irrglauben zum Trotz ist ein Haustier nicht automatisch in einer Datenbank registriert, sobald es einen Chip injiziert bekommen hat. Es hat lediglich eine Identifikationsnummer zugeteilt bekommen, die erst mit der Registrierung bei Tasso wiedererkennbar und dem Tier zuzuordnen ist. Auf der Homepage des Vereins gibt es die Möglichkeit, nach einer solchen Nummer in der Datenbank zu suchen, um herauszufinden, ob ein Tier aus dem Tierheim bereits registriert wurde.
So wird Ihr Tier gefunden
Wenn ein Tier entlaufen ist, kann sein Besitzer zu jeder Tageszeit und an jedem Tag des Jahres die Notrufzentrale von Tasso e.V. unter der Telefonnummer 061 90/93 73 00 erreichen. Die Mitarbeiter nehmen eine Vermisstenmeldung auf und leiten sie an ehrenamtliche Helfer weiter, die sich in der Region auf die Suche begeben, in der das Tier abhanden gekommen ist. Insgesamt sind rund 16.000 Personen als ehrenamtliche Helfer bei Tasso gemeldet. Sie helfen nicht nur bei der Suche nach entlaufenen Tieren, sondern auch beim Aufhängen von Plakaten oder der Werbung für das Registrieren von Haustieren bei Tasso e.V. Außerdem beteiligen sie sich auf andere Arten an der Arbeit des Vereins, indem sie beispielsweise übersetzen oder fotografieren.
Wenn sein Tier abhanden kommt, wird der Tierbesitzer dazu angehalten, auf der Homepage von Tasso eine Suchmeldung aufzugeben, um so andere Besucher der Seite um Mithilfe zu bitten. Wenn man Tasso ein Foto des Tieres schickt, so erstellt der Verein kostenlos Plakate in den Größen A3, A4 und A5 und sendet sie dem Besitzer des Tieres zu. Sowohl auf der Suchmeldung als auch auf den Plakaten erscheinen zum Schutz vor missbräuchlicher Nutzung nicht die Kontaktdaten des Tierbesitzers, sondern die von Tasso. Auf Wunsch werden auch Tierheime und Veterinärmediziner in der Umgebung mit Plakaten versorgt. Telefonisch versuchen die Mitarbeiter von Tasso, dem Tierbesitzer mit nützlichen Tipps bei der Suche zu helfen.
Sobald das Tier gefunden wurde, ruft der Finder üblicherweise die Notruf-Telefonnummer von Tasso an, die sich an der Plakette am Hals des Tieres befindet. Ist das Tier beim Verein registriert, kann es wieder seinem Besitzer übergeben werden. Wenn nicht, dann durchforsten die Mitarbeiter des Vereins die Datenbanken der Internationalen Zentrale Tierregistrierung (IFTA) sowie des Deutschen Tierschutzbundes, um dort Hinweise auf die Identifikations- oder die tätowierte Nummer zu finden. Außerdem wird bei Tierheimen, Einwohnermeldeämtern und Tierärzten angefragt. Da Tasso Mitglied der internationalen Suchmaschine Petmaxx ist, kann in 27 anderen Datenbanken in der ganzen Welt mit insgesamt mehr als 12 Millionen registrierten Tieren gesucht werden. Hat der Besitzer sein Tier selbst wiedergefunden, muss er sich abschießend bei Tasso melden und die aufgegebene Suchmeldung ungültig machen.
Der Erfolg von Tasso
Nach eigenen Angaben sorgt Tasso dafür, dass pro Jahr mehr 53.000 Tiere den Weg zurück zu ihren Besitzern finden. Pro Tag erhält der Vereins über 2.000 Anfragen nach einer Mitgliedschaft. Zeit seines Bestehens hat er rund 2 Millionen Plakate zur Unterstützung der Suche nach entlaufenen Tieren erstellt und verschickt. Die Tierheime in Deutschland sparen dank Tasso mehr als 9 Millionen Euro pro Jahr ein, da registrierte Tiere sofort ihren Besitzern zugeordnet werden können und nicht unnötig lange Zeit in den Heimen verbringen müssen. Andererseits weist Tasso auch darauf hin, dass die Ersparnis bei 16,5 Millionen Euro jährlich liegen könnte, wenn alle in Deutschland lebenden Tiere registriert wären. Deshalb appelliert Tasso an alle Haustierbesitzer, ihre Tiere zu registrieren.
Der Verein übernimmt auch beratende Funktionen außerhalb der Haustierregistrierung. Beispielsweise steht ein Team aus Tierärzten für Fragen rund um die Gesundheit des Tieres zur Verfügung. Anfragen können online über die Homepage von Tasso gestellt werden. Auch bei der Suche nach einem geeigneten Tierarzt hilft Tasso. Ebenso versucht der Verein, bei rechtlichen Problemen zu helfen, die das Hund, Katze und Co. betreffen, wie etwa Streitigkeiten mit den Nachbarn oder dem Vermieter. Außerdem ist Tasso sehr engagiert im weltweiten Tierschutz. So setzt sich der Verein zum Beispiel gegen Wildtiere im Zirkus, den illegalen Handel mit Welpen und das massenhafte Töten von Straßenhunden in Rumänien ein. Neben der Möglichkeit, für solche Projekte zu spenden, gibt es in vielen Fällen auch die Option, auf der Homepage von Tasso Online-Petitionen zu unterschreiben.