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Staupe-Alarm in Hamburg: Was Hundebesitzer jetzt tun sollten
Im Ort Glinde östlich des Hamburger Stadtgebietes wurde die hochansteckende Infektionskrankheit Staupe bei einem toten Fuchs festgestellt. Das Veterinäramt Hamburg ruft Hundehalter auf, den Impfschutz Ihrer Hunde zu überprüfen und bei Bedarf den Tierarzt aufzusuchen.
Staupe kann für Hunde tödlich werden
Staupe wird durch das Canine Staupevirus (CDV) ausgelöst, das eng mit dem menschlichen Masernvirus und der Rinderpest verwandt ist. Nach Einführung der Staupe-Impfung in den 60’er-Jahren konnte das Virus zunächst weitgehend zurückgedrängt werden. Mit zunehmender Impfmüdigkeit deutscher Tierhalter und dem Import ungeimpfter Hunde aus Osteuropa konnte es sich jedoch in den letzten Jahrzehnten wieder ausbreiten. Dazu kommt, dass sich auch Wildtiere wie Füchse, Waschbären und Dachse mit Staupe infizieren können und das Virus so weiter verbreiten. In den letzten Jahren wurden in Hamburg und Schleswig-Holstein immer wieder Füchse gefunden, die das Staupe-Virus in sich tragen. Sie, genau wie Katzen, können sich zwar mit dem Virus infizieren, doch anders als Hunde können sie nicht daran erkranken.
Hunde unbedingt impfen
Das Veterinäramt ruft Hundehalter darum auf, den Impfschutz ihrer Lieblinge zu überprüfen und gegebenenfalls erneuern zu lassen. Die Übertragung der Staupe kann nämlich nicht nur durch den direkten Kontakt mit Füchsen erfolgen, sondern u.a. auch durch den Kontakt mit ihren Hinterlassenschaften. In der Regel ist die Schutzimpfung gegen Staupe heute Teil der Grundimmunisierung junger Hunde. Diese umfasst vier Schutzimpfungen im ersten Lebensjahr des Hundes: Die 1. Impfung erfolgt mit 8 Wochen, 2. mit 12 Wochen, ggf. noch eine in 4 Wochen, die 3. Impfung in einem Jahr. Das genaue Schema sollten Sie unbedingt mit Ihrem Tierarzt besprechen und am besten gleich handeln.
Die Symptome der Staupe
Ist der Impfschutz erloschen oder wurde der Hund nie geimpft, sollten Hundebesitzer auf die typischen Symptome der Staupe achten: Im Frühstadium tritt hohes Fieber auf und der Hund wirkt abgeschlagen und matt. Anschließend kommen Durchfall, Erbrechen, Husten, Atembeschwerden und Lähmungserscheinungen hinzu. Vielfach zeigt sich eine übermäßige Verhornung der Sohlenballen und des Nasenspiegels. Wird im weiteren Verlauf das zentrale Nervensystem angegriffen, ist ein tödlicher Ausgang der Krankheit kaum noch zu vermeiden. Selbst wenn die Krankheit erfolgreich behandelt werden kann, bleiben doch meist langfristige Schädigungen zurück.
Was Hundebesitzer noch tun können
Die Impfung ist der einzige wirklich effektive Schutz vor einer Staupe-Erkrankung bei Hunden. Allerdings können Hundebesitzer ihre Tiere zusätzlich schützen, indem sie sie bei Spaziergängen möglichst durchgehend an der Leine führen. Dies gilt vor allem für Spaziergänge im Wald und anderen Bereichen, in denen viele wildlebende Tiere wie Füchse und Dachse heimisch sind. Soweit möglich, sollte der Hund vom Kontakt mit den Ausscheidungen anderer Tiere abgehalten werden. Leben beispielsweise im Kot eines Fuchs noch Staupe-Viren, genügt schon ein Beschnuppern zur Übersiedlung auf den Hund.