Kaum naht der Sommer, zieht wieder der köstliche Duft frisch gegrillter Steaks, Koteletts und Würstchen durch die Gärten der Nation. Wenn sich die Familie oder Freunde mit dem Grillgut an den Tisch setzen, fällt oft auch etwas für den Hund ab, der bereits erwartungsvoll neben Herrchen oder Frauchen sitzt. Allerdings tun Sie Ihrem Vierbeiner damit nicht wirklich einen Gefallen: Der empfindliche Hundemagen reagiert nämlich ausgesprochen sensibel auf die meist stark gewürzten Fleischspeisen.
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Falsch verstandene Tierliebe schlägt auf den Magen
Grillfleisch ist meist stark gewürzt oder wurde in würzige Marinaden eingelegt. Dies beginnt schon mit dem wichtigen Geschmacksträger Salz, der in kaum einem menschlichen Essen fehlt. Der Hund ist stark gesalzene Kost jedoch nicht gewöhnt und entwickelt einen starken Durst, um das überschüssige Salz wieder auszuscheiden. Dies belastet Herz und Nieren und kann bei älteren Hunden im schlimmsten Fall sogar zu einem tödlichen Nierenversagen führen.
Zwei weitere für den Mensch köstliche Leckereien, die der Hund gar nicht verträgt, sind Zwiebeln und Knoblauch. Zwiebeln enthalten N-Propyldisulfid und Allylpropylsulfid, die die roten Blutkörperchen angreifen und beim Konsum größerer Mengen zur Blutarmut führen können. In Knoblauch (das auch zu den Zwiebelgewächsen zählt) steckt obendrein noch Allicin, einen Giftstoff, den der Hundestoffwechsel nicht abbauen kann. Ein einzelnes Stückchen Fleisch wäre dabei noch kein Problem, doch oft wird dem Hund über den Abend hinweg immer wieder Fleisch gereicht, bis sich eine gefährliche Giftdosis aufgebaut hat. Besser ist es daher, konsequent auf die Fütterung von Grillfleisch zu verzichten.
Rohes Fleisch ist auch keine Lösung
Dem Hund schon ein Stück Steak zustecken, ehe es gewürzt und gegrillt wird? Keine gute Idee. Gerade in rohem Schweinefleisch können Erreger stecken, die beim Hund gefährliche Infektionen auslösen. Besonders gefährlich sind die sogenannten Aujeszky-Viren, die dem Menschen nichts ausmachen, aber bei Hunden zur gefährlichen Pseudotollwut führen können.
Viele Hundehalter werfen dem Hund am Ende der Grillparty die abgenagten Spare Ribs oder andere Knochen hin. Allerdings können gegrillte oder gebratene Knochen sehr leicht splittern. Bohrt sich dann im Hundemagen ein Knochensplitter durch die Darmwand, kann sich der Hund eine schwere Entzündung im Bauchraum zuziehen.
Ein letzter Tipp: Steht das Grillgut offen zugänglich und unbeobachtet herum, wird so mancher Hund die Gelegenheit nutzen und sich darüber hermachen – mit allen gesundheitlichen Folgen. Darum sollten Fleischstücke und Würste im Kühlschrank bleiben, bis der Grill auf Hochtouren läuft und das Grillgut ständig vom Grillmeister beaufsichtigt wird.
Kein Alkohol für Hunde!
So mancher Partygast findet es witzig, den Hund einmal an seiner Bierflasche „nippen“ oder ihn auf den Boden geträufeltes Bier auflecken zu lassen. Für Hunde können jedoch schon geringe Mengen enorme gesundheitliche Auswirkungen haben, da der Hundemagen das Gift Alkohol überhaupt nicht verträgt. Es kommt zu Durchfall, Atemnot, Erbrechen oder Fieber. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass keine alkoholischen Getränke halb getrunken auf dem Boden oder an anderen Orten stehen, die der Hund erreichen kann.
So gelingt die Grillparty mit dem Hund
Fällt es Ihnen schwer hart zu bleiben, wenn der Hund beim Grillen mit wahrer Leidensmiene bettelt? Natürlich ist es für den Vierbeiner schwer mit anzusehen, dass alle anderen genussvoll speisen, während er leer ausgeht. Halten Sie also am besten einige gesunde Hundeleckerlis bereit, die Sie ihm ab und zu reichen. So fühlt er sich nicht übergangen und bleibt dennoch gesund!
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