Obst und Gemüse für den Hund?

Obst und Gemüse gelten als besonders gesunde vitaminreiche Kost – für den Menschen. Doch wie sieht es beim Fleischfresser Hund aus? Darf er ein Stück Banane vom Frühstücksmüsli bekommen, einen Apfelschnitz oder übriggebliebene Brokkoli-Rosen vom Mittagessen?

Der Hund und das Gemüse

Grundsätzlich ist Gemüse für den Hund vollkommen in Ordnung und spielt auch beim Barfen eine wichtige Rolle. Ihr wilder Ahnherr, der Wolf, nimmt zum Beispiel pflanzliche Kost aus den Mägen der von ihm erlegten Beutetiere auf. Früher war es außerdem gang und gäbe, dass der Haushund mit den Resten des menschlichen Essens gefüttert wurde, wozu auch Gemüse gehörte. Allerdings handelte es sich dabei um gekochtes und meist schon sehr weiches Essen. Der Hundemagen ist nicht auf die Verdauung von Rohkost ausgelegt.

Gemüse sollte zumindest gewaschen sein und dann entweder kleingeschnitten/gerieben oder gekocht/gedünstet sen. Wenn die Familie z.B. zum Mittag- oder Abendessen Brokkoli oder Kohlrabi als Gemüsebeilage verzehrt, kann davon ruhig eine kleine Portion für den Hund abgezweigt werden. Bei gedünstetem Gemüse bleiben mehr Nährstoffe erhalten als bei gekochtem Gemüse. Wenn die Menschen ihr Gemüse mit Gewürzen und/oder Sauce verzehren, sollte der Teil für den Hund zuvor schon beiseitegelegt werden. Sehr gut geeignet für Hunde sind nährstoffreiche Karotten die er auch roh am besten klein geraspelt bekommen darf.

Welches Gemüse ist für den Hund ungeeignet?

Stark blähende Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen sollten nur in ganz geringen Mengen und nur gekocht gefüttert werden. Der empfindliche Hundemagen kommt mit diesen Lebensmitteln nur mühsam klar und die Blähungen sind auch für die menschlichen Mitbewohner eher unangenehm zu ertragen. Auch Kohl führt zu Blähungen und sollte nur sparsam und dann gekocht verfüttert werden.

Nachtschattengewächse wie Paprika, Tomaten und Kartoffeln enthalten Solanin, eine leicht giftige Verbindung, die bei Hunden Übelkeit und Erbrechen auslösen können. Solanin ist in den grünen Teilen des Gemüses enthalten, d.h. in der gesamten grünen Paprika, sowie in den grünen Stellen von Tomaten und Kartoffeln. Diese darf der Hund nicht bekommen.

Der Hund und das Obst

Viele Hunde schauen ihre Besitzer mit großen Augen an, wenn diese zwischendurch eine Banane oder einen Apfel als gesunden Snack verzehren. Doch darf ein Hunde Bananen fressen oder andere Obstsorten? Letztendlich gilt hier: Die Dosis macht das Gift.

Bananen sind beispielsweise reich an gesunden Nährstoffen, von denen auch der Hund profitiert. Eine halbe Banane ist daher kein Problem. Bananen enthalten jedoch viel Kalium, das in höheren Dosen zu Veränderungen der Herzmuskelaktionen und im schlimmsten Fall sogar zum Herzstillstand führen kann.

Ideal geeignet sind Beeren wie Erdbeeren, Brombeeren oder Himbeeren: Sie enthalten u.a. viel Vitamin C,  Folsäure und wertvolle Antioxidantien. Die meisten anderen Obstsorten wie Äpfel und Birnen sind für Hunde in Maßen genossen ebenfalls kein Problem, z.B. indem 1-2 Bissen oder Schnitze abgegeben werden.

Vorsicht bei Kernobst

Bei Kernobst wie Kirschen, Pfirsichen und Aprikosen muss der Kern unbedingt vorher komplett entfernt werden. Kleine Kerne wie Kirschkerne können komplett verschluckt werden und dann bei kleinen Hunden zu einer Darmverstopfung führen. Kauen Hunde auf größeren Kernen wie Pfirsichkernen herum und zerbeißen sie, können schädliche Stoffe wie Blausäure freigesetzt werden, die wiederum im Magen-Darm-Trakt für Probleme sorgen.

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