Krallenschneiden bei der Katze: Ja oder nein?

So wie die menschlichen Fingernägel ständig wachsen, wachsen auch die Krallen der Katze permanent nach. Ob der Mensch da überhaupt eingreifen soll, ist umstritten. Schließlich erhält die wild lebende Katze auch keine Maniküre von wohlmeinenden Besitzern, sondern kümmert sich selbst um die Krallenpflege. Allerdings hat sie gegenüber der Wohnungskatze einen entscheidenden Vorteil: Sie kann ihre Krallen tagtäglich an Baumstämmen und anderen harten Oberflächen kürzen und schärfen.

Ein Kratzbaum ist unverzichtbar

Freigänger finden in der Natur ebenfalls viele Möglichkeiten zur Krallenpflege. Doch wenn sich die Katze nur oder fast nur in der Wohnung aufhält, wird ein Kratzbaum zur unverzichtbaren Notwendigkeit. Ideal sind sogar zwei oder drei verschiedene Kratzmöglichkeiten, die überall dort angeboten werden, wo die Katze mit Vorliebe ihre Krallen wetzt: Ein Kratzbrett an der Seite des Sofas oder auf der Rückseite des Sessels zum Beispiel und ein rechtwinkliges Kratzbrett, das die bevorzugte Zimmerecke umschließt. Dazu können auch zwei reguläre Kratzpappen angebracht werden. Kratzbretter und Kratzbäume sind meist aus robustem Sisal gefertigt. Selbst ambitionierte Katzen werden eine ganze Weile brauchen, bis sie die Sisalfasern soweit zerfetzt haben, dass die „Innereien“ des Kratzbaums oder Kratzbrettes sichtbar werden.

Wann müssen die Krallen geschnitten werden?

Hat die Katze zu wenig Gelegenheit um ihre Krallen selbst abzunutzen oder ist sie einfach ein wenig faul, muss der Besitzer nachhelfen. Werden die Krallen nämlich zu lang, ist dies für die Katze nicht nur unangenehm beim Gehen, sondern kann sogar gefährlich werden: So können die Krallen verwachsen oder sie kann mit ihnen hängen bleiben und sich verletzen. Ein guter Hinweis darauf, dass die Krallen zu lang sind, die deutlich hörbare Geräusche, wenn die Katze über Fliesen, Parkett oder Laminat geht. Schließlich ist die „Samtpfote“ eigentlich für ihren lautlosen Gang bekannt.

Wie werden die Krallen geschnitten?

Sie können Ihrer Mieze die Krallen selbst kürzen. Dazu verwenden Sie einfach einen handelsüblichen Nagelknipser oder legen sich eine Krallenschere aus dem Fachhandel zu. Die wichtigste Regel beim Krallenschneiden: Grundsätzlich darf nur der vorderste Teil geschnitten werden, dort wo keine Nervenbahnen mehr verlaufen. Bei Katzen mit hellen Krallen lässt sich ganz gut erkennen, wo die Nervenbahnen enden: Dieser Bereich ist aufgrund der Durchblutung rosig gefärbt. Dort wo keine Nerven mehr verlaufen, ist die Kralle weiß oder gelblich. Bei dunklen Krallen müssen diese ans Licht gehalten werden um den Unterschicht sichtbar zu machen.

Wollen Sie sich sicher sein, suchen Sie bitte einen Tierarzt auf, der Ihnen dabei hilft, oder das Schneiden der Krallen in regelmäßigen Abständen übernimmt.

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