Kompostvergiftungen beim Hund erkennen

Zurück zur Natur im eigenen Garten ist ein ganz großes Thema der letzten Jahre. Immer mehr Menschen legen sich heute wieder einen eigenen Komposthaufen im Garten zu, der das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet: Grünabfälle müssen nicht mehr zum Recyclinghof gefahren werden und für die Gemüsebeete muss kein künstlicher Dünger mehr verwendet werden. Soweit so gut. Leider bedeutet der Komposthaufen auch eine neue Gefahrenquelle für den eigenen Hund, denn dieser kann sich durch den Kompost schnell vergiften.

Wie kommt es zur Kompostvergiftung bei Hunden?

Das Kompostieren ist nichts anderes als ein natürlicher Verrottungsprozess der Grünabfälle. Gemähtes Gras, abgeschnittene Heckenzweige, herabgefallendes Laub und was noch so alles an Grünzeug im Garten abfällt, wird zusammen auf einen Haufen geworfen, wo Kleinstlebewesen und Mikroorganismen den Zersetzungsprozess beginnen. Viele Menschen entsorgen dazu noch andere Bioabfälle in den eigenen Kompost, zum Beispiel Küchenabfälle wie Kartoffelschalen. Bei der Zersetzung entstehen zahlreiche pflanzliche Nährstoffe, die später als natürlicher Dünger in Gemüse- und Blumenbeeten verwendet werden können. Allerdings produzieren die Mikroorganismen auch eine Reihe von Giftstoffen. Schnuppert der Hund nun am Komposthaufen oder frisst sogar davon, gelangen diese Giftstoffe in seinen Magen und lösen schwere Vergiftungen aus.

Besonders gefährlich ist das Bakterium Clostridium botulinum, das das gefährliche Botulinumtoxin produziert. Bei einem Botulismus (einer Vergiftung mit diesem Toxin) kann es zu Störungen des Nervensystems, Muskelschwäche und Lungenversagen kommen. Nur am Rande: Es handelt sich dabei um den gleichen Giftstoff, der heute als „Botox“ gerne zur Straffung von Gesichtsfalten kosmetisch eingesetzt wird. Doch auch scheinbar harmlose Stoffe aus dem Haushalt können für den Hund gefährlich sein: Entsorgen Sie zum Beispiel benutzte Kaffeefilter im Kompost und der Hund macht sich über den Kaffeesatz her, kann es zu einer Koffeinvergiftung kommen – so wie beim Menschen, der in kürzester Zeit mehrere koffeinhaltige Energy Drinks in sich hineinschüttet.

Was tun bei einer Kompostvergiftung?

Hat sich der Hund über Kompostabfälle hergemacht und zeigt Vergiftungserscheinungen, sollte er möglichst schnell zum Tierarzt gebracht werden. Ist klar, was der Hund gefressen hat, bringen Sie eine Probe mit zum Tierarzt, damit das Gegengift schneller gefunden werden kann. Typische Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und eine gestörte Koordination, z.B. ein schwankender Gang. Wichtig ist neben der Gabe eines Gegengifts durch den Tierarzt die Versorgung mit viel Wasser, um die durch Durchfall entstehende Dehydrierung auszugleichen. Ideal ist eine Mischung aus Wasser mit etwas Salz und Traubenzucker, die dem Hund die verlorenen Nährstoffe zuführt.

Wie lässt sich eine Kompostvergiftung verhindern?

Gartenbesitzer können ihre Hunde auf zwei verschiedene Arten schützen: Zum einen, indem sie den Komposthaufen ausschließlich für die Grünabfälle im Garten verwenden. Der Hund hat kein Interesse an Grasschnitt oder Laub. Interessant wird der Komposthaufen für ihn erst durch Nahrungsreste. Entsorgen Sie diese also weiterhin für den Hund unzugänglich in die Biotonne. Dazu sollte der Komposthaufen gesichert werden. In Baumärkten erhalten Sie Umrandungen und Zäune. Diese halten übrigens nicht nur Ihren Hund fern, sondern auch ungebetene tierische Gäste aus der Natur.

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