Wenn Mutter Natur im Frühling und Sommer ihre ganze Farbenpracht entfaltet, ist dies für Menschen erstmal ein schöner Anblick. Doch auch die Katze zieht es bei steigenden Temperaturen wieder ins Freie hinaus und für sie kann der Kontakt mit bestimmten giftigen Pflanzen zu schweren gesundheitlichen Problemen oder sogar zum Tod führen.
Einen vollständigen Schutz vor Giftpflanzen gibt es bei Freigängern nicht. In der Regel haben Katzen ein gutes Gespür dafür, welche Pflanzen sie vermeiden sollten. Und zumindest im eigenen Garten können Tierliebhaber einiges zur Sicherheit ihrer Schützlinge beitragen, indem sie auf bestimmte giftige Pflanzen verzichten.
Inhaltsverzeichnis
Welche Pflanzen sind giftig für Katzen?
Leider sind einige der beliebtesten und in Deutschland am häufigsten anzutreffenden Gartenblumen giftig. Berüchtigt ist der Goldregen, der mit seinen leuchtend gelben Blüten viele Vorgärten und Gärten als Strauch oder Baum schmückt. Insbesondere die Samen enthalten größere Mengen des toxisch wirkenden Alkaloids Cytisin. Der Kontakt damit kann auch bei Menschen zu Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen führen. Wird das Cytisin nicht sofort erbrochen, kann es die Atemmuskulatur lähmen und zum Tod durch Ersticken führen. Ähnlich toxisch (für Mensch und Tier) sind der hübsche zartlila-blaue Eisenhut und die weiße oder gelbe Engelstrompete. Beide werden wie der Goldregen in erster Linie als Sträucher verwendet.
Dazu kommen einige der beliebtesten Beetpflanzen wie Narzissen (Osterglocken), Tulpen, Hyazinthen und Krokusse, die für Katzen giftige Substanzen enthalten. Allerdings muss es soweit kommen, dass die Katze diese Pflanzen aktiv anknabbert und dies geschieht zum Glück eher selten. Schwieriger ist das Maiglöckchen, denn hier genügt ein Hautkontakt, z.B. beim Durchstreifen eines mit Maiglöckchen bepflanzten Blumenbeetes, um eine allergische Reaktion auszulösen. Knabbert die Katze das Maiglöckchen an, drohen sogar Herzrhythmusstörungen und Herzstillstand durch die enthaltenen Glycoside. Ganze 38 Glycoside wurden im Maiglöckchen entdeckt, während der Oleander ein einziges giftiges Glycosid – Oleandrin – enthält, das bei der Katze zu Herzproblemen führen kann.
Was können Besitzer für ihre Katze tun?
Natürlich müssen Sie nicht auf beliebte Frühlings- und Sommerblumen im eigenen Garten verzichten, da Katzen giftige Pflanzen in der Regel zu vermeiden wissen und Sie Ihre freilaufende Mieze ohnehin nicht vor den Pflanzen in anderen Gärten schützen können. Solange die Katze im eigenen Garten in Sichtweite ist, lohnt es sich, sie zu beobachten und wenn nötig, sie dazu zu erziehen, bestimmte giftige Pflanzen zu vermeiden.
Bei Freigängern ist es wichtig, Vergiftungserscheinungen als solche zu erkennen. Typische Symptome sind Durchfall, Erbrechen, starker Speichelfluss, Krämpfe und ein zittriges oder apathische Erscheinungsbild. In diesem Fall muss die Katze schnellst möglich zum Tierarzt gebracht werden um das Gift zu entfernen. Dabei hilft es dem Tierarzt enorm weiter zu wissen, welche Pflanze die Vergiftung ausgelöst hat, z.B. wenn Sie die Katze am Nachmittag in Nachbars Maiglöckchenbeet gesehen haben.
Am besten wird der Tierarzt direkt per Telefon kontaktiert um ihn über das baldige Eintreffen in der Praxis zu informieren. Dabei kann er, sofern möglich, schon Ratschläge zur Ersten Hilfe geben. Auf keinen Fall sollte die Katze zum Erbrechen gezwungen oder mit „menschlichen“ Mitteln behandelt werden.
Datei: #200336178 | Urheber: paisan1leo – fotolia