Jedes Jahr im Winter platzen die Tierheime in Deutschland aus allen Nähten: Schuld daran sind verantwortungslose Menschen, die trotz aller gebetsmühlenartig wiederholten Warnungen Tiere als Weihnachtsgeschenke kaufen, ohne dass dies vorher sorgfältig mit der Familie abgesprochen und überlegt wurde.
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Wann kommen Tiere als Weihnachtsgeschenk infrage?
Häufig sind es Kinder, die monatelang um eine Katze oder ein Meerschweinchen als Haustier betteln. Um herauszufinden, ob das Kind wirklich reif genug für ein Haustier ist, sollte einmal ausführlich mit ihm über die damit verbundene Verantwortung gesprochen werden: Der Käfig muss regelmäßig gesäubert werden, das Fell des Tieres gepflegt werden und ein Hund muss täglich ausgeführt werden. Ist das Kind dazu bereit?
Und ganz wichtig: Stehen auch die Eltern dahinter, d.h. sind sie bereit die Pflege zu übernehmen, wenn das Kind dann doch einmal die Lust am Tier verliert, sind sie bereit mit dem Tier zum Tierarzt zu gehen, wenn das Kind in der Schule ist und vor allem: Sind sie bereit die laufenden Kosten für das Tier zu tragen?
Auch sollte stets vor der Anschaffung eines Tieres geklärt werden, ob es eine „Urlaubsvertretung“ gibt, die das Tier bei Abwesenheit aufnimmt. Viele arme Hunde und Katzen werden leichtfertig im Winter angeschafft und dann im folgenden Sommer ins Tierheim abgegeben oder gar ausgesetzt, weil die Familie in Urlaub fahren will und sich niemand sonst um das Tier kümmert.
Wurden all diese Fragen besprochen und geklärt, steht einem Tier als Weihnachtsgeschenk nichts mehr im Wege. Das gleiche gilt natürlich nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. So manchem einsamen alleinstehenden Rentner hat eine Katze oder ein Hund zu neuer Lebensfreude verholfen – allerdings müssen auch hier die Angehörigen vorher abklären, ob Oma oder Opa überhaupt der Typ für ein Haustier ist.
Wann kommen Tiere auf keinen Fall als Geschenk infrage?
Als „spontane Überraschung“ sind Tiere absolut nicht geeignet. Der Partner, der abends auf dem Nachhauseweg an einer Zoohandlung vorbeigeht und spontan entscheidet, dass die Freundin ein flauschiges Kaninchen niedlich finden könnte, der Ehemann, der spontan „ja“ sagt, wenn ein Kollege im Büro die unverhofften Nachkommen seiner Katze anbietet, die Eltern, die sich die neue Spielkonsole nicht leisten können, die sich das Kind zu Weihnachten wünscht und ihm stattdessen einfach einen Hund kaufen – all diese Menschen fügen den Tieren meistens nur Leid zu.
Sie vergessen, dass es sich bei den Haustieren um lebende Wesen handelt, die Schmerzen und Angst empfinden und die durch eine unsachgemäße Behandlung schwere psychische Schäden erleiden können. Ein junger Hund, der monatelang vernachlässigt wurde und schließlich ins Tierheim abgeschoben wird, braucht viele Monate Zeit, bis er einem neuen Menschen wieder Vertrauen schenkt.