Viele Tierliebhaber möchten mehr als ein Haustier halten. Viele Kombinationen vertragen sich gut, bei anderen kann es schwerer sein. Ein bunter Wellensittich oder Zwergpapagei, der fröhlich im Zimmer umherfliegt, kann beispielsweise für Hunde eher eine spannende Beute darstellen, die den Jagdtrieb wecken. Damit sich der eigene Hund mit dem neuen gefiederten Familienmitglied gut versteht, sollten Sie einige Regeln beachten.
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Hunde und Vögel langsam einander gewöhnen
Es spielt keine Rolle, welches Haustier bereits bei Ihnen lebt und welches neu dazukommt: Lernen müssen sie alle. Lassen Sie die Vögel in den ersten Wochen im Käfig oder in der Voliere. Möchten Sie ihnen den täglichen Freiflug nicht nehmen, sollte der Hund solange aus dem Zimmer ausgesperrt sein. Stellen Sie den Vogelkäfig oder die Voliere am besten so hoch, dass der Hund nicht direkt bis an die Gitterstäbe kommt und die Vögel durch seine Nähe verängstigt. Bringen Sie dem Hund bei, nicht am Käfig hochzuspringen oder die Vögel gar anzubellen. Ermahnen Sie den Hund zu ruhigem Benehmen rund um den Vogelkäfig und belohnen Sie ihn bei Gehorsamkeit mit einem Leckerli. Nach einer Weile sollten sich die Mitbewohner aneinander gewöhnt haben und einander möglichst in Frieden lassen.
Problemfall Freiflug
Für Vögel ist es wichtig, dass sie mindestens einmal am Tag den Käfig bzw. die Voliere verlassen dürfen, um die Flügel zu strecken und im Zimmer umherzufliegen. Bei Hunden mit hohem Jagdtrieb kann dies zum Problem werden: Im besten Fall bellt der Hund die Vögel nur vom Boden aus an (und macht sie dadurch nervös), im schlimmsten Fall gelingt es ihm, nach einem Vogel zu schnappen und ihn schwer zu verletzen. Allerdings gilt die Gefahr auch umgekehrt: Ein kleiner zutraulicher Welpe will dem Vogel wahrscheinlich gar nichts Böses, wenn er sich zum Beschnuppern nähert. Ein größerer Ziervogel wie verschiedene Papageienarten können dann mit dem spitzen Schnabel nach ihm schlagen und ihm damit eine schwere Verletzung zufügen.
Lassen Sie Vögel und Hund auf keinen Fall unbeaufsichtigt in einem Zimmer, damit Sie jederzeit eingreifen können. Wenn den Tieren so gar kein friedliches Miteinander möglich ist, bleibt Ihnen keine andere Möglichkeit, als den Hund zur Freiflugstunde in ein anderes Zimmer zu verbannen. Es kann jedoch auch umgekehrt kommen: Vogel und Hund werden unzertrennliche Freunde.
Hunderasse mit Bedacht auswählen
Lebt der Hund als erstes Haustier bei Ihnen und Sie wollen sich zusätzlich Vögel kaufen, haben Sie die freie Wahl unter den Vogelarten. Ist genug Platz für eine entsprechend große Voliere, sollten Sie Zwergpapageien oder Nymphensittiche in Erwägung ziehen, die sich gegen einen Hund besser zur Wehr setzen können als Wellensittiche oder Kanarienvögel. Kommt der Hund jedoch neu hinzu, sollten Sie die Rasse mit Bedacht wählen und Hunderassen mit starkem Jagdtrieb vermeiden. Dazu gehören auch scheinbar niedliche kleine Rassen wie der Dackel und der Yorkshire Terrier. Dieser wurde schließlich früher konsequent als Ratten- und Mäusefänger gezüchtet und Vögel üben auf ihn eine ähnliche Faszination aus. Wählen Sie lieber einen Hund mit sehr gering ausgeprägtem Jagdtrieb wie den Malteser oder den Spitz. Diese werden kaum Interesse daran haben, Ihren gefiederten Freunden nachzustellen.
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