Goldhamster und Zwerghamster mögen ausgesprochen niedlich aussehen, doch wenn sie mit ihren langen scharfen Nagezähnen zubeißen, wird es für den Menschen schmerzhaft. Doch warum reagiert der Hamster überhaupt bissig und was können Besitzer eines bissigen Hamsters tun?
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Warum werden Hamster bissig?
Wenn ein neu in den Haushalt aufgenommener Hamster bissig ist, wird es sich vermutlich um Haltungsfehler des früheren Besitzers handeln. Wenn der eigene Hamster jedoch auf einmal zu beißen beginnt, liegt es an den eigenen Haltungsfehlern. Denn generell sind Hamster friedliebende Wesen. Sie beißen nur, wenn sie sich bedroht oder gestresst fühlen. Prüfen Sie also das eigene Verhalten gegenüber dem Tier, bzw. das Verhalten Ihrer Kinder, wenn der Hamster als scheinbar pflegeleichtes Haustier für den Nachwuchs gekauft wurde.
Hamster nicht tagsüber wecken
Einer der am häufigsten gemachten Fehler ist das Wecken des Hamsters tagsüber. Stellen Sie sich einmal vor, Sie liegen nachts im tiefsten Schlaf, wenn Sie auf einmal aus Ihrem warmen, kuscheligen Bett ans grelle Tageslicht gezerrt werden, um Gäste zu begrüßen und fröhliche Partyspiele zu spielen. So geht es dem Hamster, denn der Wüstenbewohner ist nachtaktiv: In seiner Heimat, der syrischen Wüste, verkriecht er sich vor der Hitze des Tages in seinen Bau und schläft. Erst nachts kommt er hervor, um bei dann kühlen Temperaturen auf Nahrungssuche stundenlang durch die Wüste zu laufen. Dieses Naturell legen auch domestizierte Goldhamster nicht ab. Sie verkriechen sich tagsüber in ihr Häuschen und kommen erst am Abend zum Vorschein.
Grundsätzlich gilt darum: Nachtaktive Hamster sollten nicht als Spielkamerad für Kinder angeschafft werden, da ihre Schlaf- und Wachzeiten komplett gegensätzlich sind. Doch auch erwachsene Halter machen diesen Fehler häufig, zum Beispiel wenn sie den Hamster Besuchern präsentieren möchten oder einfach am frühen Abend nach der Heimkehr vom Arbeitsplatz Zuwendung suchen.
Hamster benötigen Beschäftigung
Der zweite große Fehler in der Hamsterhaltung ist ein langweilig ausgestatteter zu kleiner Käfig. Die im Zoohandel erhältlichen Hamsterkäfige sind meist viel zu klein und bieten dem Tier viel zu wenige Beschäftigungsmöglichkeiten. Zwar ist das besonders wichtige Laufrad meist vorhanden, doch dies alleine genügt nicht. Gönnen Sie Ihrem Hamster einen großen Käfig mit unterschiedlichen Betätigungsfeldern: Ein tiefer Boden mit Sand, Streu und Kiesel gibt ihm ausführliche Gelegenheit zum Buddeln – achten Sie nur darauf, dass er sich jederzeit selbst befreien kann und nicht unter zu viel schwerem Sand begraben wird. Leere Toilettenpapier- und Küchenrollen erlauben es ihm, Tunnel zu bauen. Zweige dienen als Baumaterial und werden liebend gerne angeknabbert. Idealerweise besteht der Käfig aus mehreren Etagen, zwischen denen der Hamster auf dicken Ästen und Treppen wechseln kann. Nicht zuletzt benötigt der Hamster ständig frisches Heu.
Wichtig: Die Einrichtung des Käfigs sollte möglichst aus natürlichen Materialien wie Holz und Pappe bestehen. Verzichten Sie auf Plastik. Zum einen sieht Plastik einfach unnatürlich und hässlich aus, zum anderen wird der Hamster nicht davor zurückschrecken, Plastik anzuknabbern. Gelangen dann winzige Plastikteile in den Magen, sind gesundheitliche Probleme vorprogrammiert. Verzichten Sie vor allem auf durchsichtige Plastikröhren: Für Sie mag es spannend sein, den Hamster zu beobachten, doch dies läuft seinem natürlichen Drang zum Verstecken zuwider. Ohne Rückzugsort wird sich der Hamster schnell gestresst fühlen – und bissig werden.
Täglicher Freilauf für den Hamster
Idealerweise sollte sich der Hamster täglich frei im Zimmer bewegen dürfen. Die beste Zeit sind die Abendstunden, wenn der Hamster aufgewacht ist und seine Menschen noch im Wohnzimmer fernsehen und ein Auge auf ihn haben. Achten Sie in Ihrem eigenen Interesse auf eine „hamstersichere“ Einrichtung: Am Boden verlaufende Stromkabel sollten hinter Bodenleisten verborgen oder zumindest mit einer Plastikumhüllung geschützt sein. Hängen Sie Vorhänge an den Fenstern so auf, dass der untere Saum außerhalb der Reichweite des Hamsters ist, so dass er erst gar keine akrobatischen Klettertouren unternehmen kann.
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