Im Spätsommer und im Herbst nach der Erntezeit haben Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) Hochkonjunktur. Mit den ersten Nachtfrösten im November ist der Spuk dann vorbei. Die winzigen Tierchen sitzen auf Grashalmen und lassen sich in das Fell einer vorbeistreifenden Katze fallen. Meist siedeln sie sich dann an Stellen mit wenig Fell und dünner Haut wie den Ohren und den Zehenzwischenräumen an, doch sie sind nicht wählerisch und können überall auftreten. Einen echten Schutz gegen den Milbenbefall gibt es nicht. Daher sollten Besitzer ihre freilaufenden Katzen im Spätsommer und Herbst nach längeren Ausflügen in der Natur stets auf verräterische rote Pünktchen im Fell prüfen.
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Wie macht sich Grasmilbenbefall bemerkbar?
Die winzigen Spinnentiere werden nur 0,3 Millimeter groß und sind daher vor allem dank der rötlichen Färbung so gerade noch mit bloßem Auge zu erkennen. Sie beißen sich mit Kieferklauen in ihr Opfer fest, saugen sich mit Lymphflüssigkeit voll und lassen sich wieder abfallen. Gefährlich ist dies nicht, allerdings sind die Bisse der Milben mit entsprechendem Juckreiz für die Katze verbunden. In manchen Fällen verläuft der Milbenbefall sogar völlig symptomlos. Die Katze kratzt sich vielleicht etwas häufiger als sonst, doch sie zeigt kein auffälliges Verhalten und wenn die Milben von selbst wieder verschwinden, ist der Spuk auch schon wieder vorbei.
Bei stärkerem Milbenbefall kann es jedoch vorkommen, dass die Katze extrem unter dem Juckreiz leidet und sich sogar blutig kratzt. In diesem Fall sollte sie zum Tierarzt gebracht werden, der ein Anti-Milben-Mittel verordnet und ggf. eine entzündungshemmende Salbe.
Grasmilben erkennen
Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Besitzer ihre Katze regelmäßig nach dem Aufenthalt im Freien auf Milbenbefall kontrollieren. Im besten Fall sind die Milben als rötliche Punkte zum Beispiel zwischen den Zehen oder an den Ohren mit bloßem Auge sichtbar. Hilfreich kann es sein, die Katze mit einem speziellen Flohkamm zu kämmen und dabei ein weißes Küchentuch unter zu halten. Die Milben sind dann als orange-rötliche Punkte auf dem Papier zu sehen. Der Tierarzt wird trotz relativ eindeutiger Sichtdiagnose eine mikroskopische Untersuchung der Milben vornehmen um sicher zu gehen, dass es sich um die Herbstgrasmilbe handelt. Dann wird er ein Spot-On-Präparat oder ein Shampoo zur Behandlung zuhause mitgeben.
Wichtig: Leben noch andere Tiere (auch Hunde oder Nagetiere wie Meerschweinchen und Kaninchen) im Haushalt, sollten diese mitbehandelt werden, denn die Milben können problemlos von einem Wirt zum anderen wechseln.
Die Herbstgrasmilbe und der Mensch
Tatsächlich ist die Herbstgrasmilbe einem menschlichen Wirt nicht abgeneigt, auch wenn sie den engen Kontakt mit dem Tod bezahlen. Meist handeln sich Menschen Milben ein, wenn sie mit nackten Füßen durch Gras gehen oder zwischen Schuh und Hosensaum der Knöchel entblößt ist, denn diesen mögen sie aufgrund der dünnen Haut besonders gerne. Die Chance, dass die Milben von der Katze auf den Menschen wechseln, ist sehr gering, denn wenn die Milbe die Wahl hat, hält sie sich lieber an der bekömmlicheren Katze schadlos.