Harnabsatzprobleme bei der Katze

Fast ein Drittel aller Hauskatzen entwickeln im Laufe ihres Lebens Harnwegsbeschwerden. Diese werden vom Tierarzt unter dem Begriff FLUTD zusammengefasst. Dies steht für Feline Lower Urinary Tract Disease, auf Deutsch Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Am häufigsten treten Blasensteine, bzw. Harnsteine auf, gefolgt von Blasenentzündungen und Verstopfungen der Harnröhre.

Fast ein Drittel aller Hauskatzen entwickeln im Laufe ihres Lebens Harnwegsbeschwerden. Diese werden vom Tierarzt unter dem Begriff FLUTD zusammengefasst. Dies steht für Feline Lower Urinary Tract Disease, auf Deutsch Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Am häufigsten treten Blasensteine, bzw. Harnsteine auf, gefolgt von Blasenentzündungen und Verstopfungen der Harnröhre.

Wie entstehen Blasensteine und andere Harnwegserkrankungen?

In den letzten Jahren wurde eine Zunahme von Harnwegsbeschwerden bei Katzen beobachtet, die vermutlich mit der modernen Fütterung zusammenhängen. Katzen sind nur schlechte Trinker, die den größten Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs aus der Nahrung beziehen. Allerdings ernähren sich Katzen heute weit seltener von natürlicher Nahrung (wie gefangenen Mäusen und anderen Tieren), sondern fast ausschließlich von kommerziell hergestelltem Katzenfutter. Dieses enthält jedoch keine ausreichenden Mengen Flüssigkeiten, um den Bedarf der Katze zu decken.

Dazu leben viele Katzen heute ein unnatürlich ruhiges Leben. Davon sind nicht nur Wohnungskatzen betroffen. Viele andere Katzen sind einfach zu faul, um heute noch stundenlang auf der Suche nach Nahrung durch die Felder zu streifen (und dabei regelmäßig Wasser zu lassen). Sie genießen lange Stunden auf der sonnige Fensterbank oder auf dem Sofa und gehen nicht einmal in den Garten hinaus oder zum Katzenklo in der Küche, um Urin abzusetzen. Halten Katzen Urin zu lange in der Blase zurück, steigt die Gefahr von Harnwegsproblemen. Pro Katze sollte es mindestens ein Katzenklo im Haushalt geben.

Wie erkenne ich Harnwegsbeschwerden bei der Katze?

Wenn Sie beobachten, dass Ihre Katze häufiger das Katzenklo aufsucht, ohne tatsächlich Urin abzusetzen, könnte dies ein Zeichen für FLUTD sein. Auch plötzliche Unsauberkeit bei stubenreinen Katzen ist ein Hinweis darauf, das etwas nicht stimmt. Bemerken Sie Blutspuren im Urin oder schreit die Katze vor Schmerzen auf, sollte sie unbedingt schnellstmöglichst dem Tierarzt vorgestellt werden. Im schlimmsten Fall können Harnwegsprobleme zu einem akuten Nierenversagen oder sogar zum Platzen der Harnblase führen.

Stellt der Tierarzt bei einer eingehenden Untersuchung der Katze FLUTD fest, wird er entsprechende Maßnahmen treffen. Bei milden Blasensteinen genügt häufig eine medikamentöse Behandlung. Die Medikamente lösen die Blasensteine auf, so dass sie mit dem Urin ausgeschieden werden. Sind die Steine bereits zu groß, müssen sie jedoch operativ entfernt werden. Zusätzlich wird das angestaute Urin in der Blase mit Hilfe eines Katheters abgelasssen und die Katze so von ihren akuten Schmerzen befreit. Eher selten, aber nicht auszuschließen, sind Blasentumore, die ebenfalls operativ behandelt werden müssen.

Wie lassen sich Harnwegsbeschwerden bei der Katze vermeiden?

Damit die Katze erst gar nicht an FLUTD erkrankt, können Sie einige wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung ergreifen. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung der Katze mit Flüssigkeit. So sollte sie häufiger zum Trinken von frischem Wasser animiert werden. Das Wasser im Napf muss mehrmals täglich aufgefrischt werden. Genauso wichtig ist eine Fütterung mit Feuchtfutter. Trockenfutter sollte dagegen nur als Knabberei ergänzend gereicht werden. Ein Tipp: Feuchtfutter lässt sich gut mit etwas Wasser zusätzlich „strecken“. Einfach gut unterrühren und ein paar Minuten stehen lassen, bis das Wasser genau wie das Futter schmeckt und dann der Katze servieren.

Daneben sollte darauf geachtet werden, dass die Katze stressfrei und hygienisch Wasser lassen kann. Die Katzentoilette muss nicht nur regelmäßig gereinigt werden. Sie sollte auch an einem Ort stehen, der der Katze etwas Privatsphäre bietet, also z.B. nicht ganz offen in der Küche. Ideal ist ein an drei Seiten umschlossener Ort, z.B. in einer Zimmerecke neben einem Möbelstück. Viele Katzen mögen eine überdachte Toilette, in der sie sich sicher fühlen, andere fühlen sich dadurch jedoch eingeengt. Am besten testen Sie selbst einmal, welche Variante Ihre Katze bevorzugt.

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