Eigentlich haben es Katzen gut: Sie stehen nicht frustriert auf der Waage oder vor dem Spiegel, weil die Speckröllchen einfach nicht schmelzen wollen. Übergewicht ist dennoch kein Grund zur Freude für den Stubentiger. Anders als Menschen stopfen sich Katzen nicht mit Schokolade, Chips und Pommes voll obwohl sie längst satt sind. Dennoch gewöhnen sich Katzen schnell an übergroße Portionen und zu häufiges Füttern durch den Besitzer. Dazu kommt gerade bei Wohnungskatzen ein ausgeprägter Bewegungsmangel. Was können Tierbesitzer tun, wenn Mieze zum Wonneproppen geworden ist?
Inhaltsverzeichnis
Das Idealgewicht der Katze ermitteln
Ein einheitliches Idealgewicht gibt es bei Katzen nicht, denn Rassen sind unterschiedlich groß und kräftig gebaut. Daher kommt die sogenannte Body Condition Score (deutsch: Körperkonditionsbeurteilung) zum Einsatz. Diese wurde ursprünglich entwickelt um den gesundheitlichen Zustand von Milchkühen zu verwerten. Bei der Body Condition Score wird der körperliche Zustand der Katze und ihre Statur bewertet. Bei einer normalgewichtigen Katze sind die Rückenwirbel und Rippen durch eine dünne Fettschicht hindurch zu ertasten. Beim Blick von oben auf die Katze ist eine Taille deutlich zu erkennen.
Eine Katze gilt als übergewichtig, wenn die Taille von oben nicht mehr zu sehen ist und die Fettschicht am Körper so dick geworden ist, dass sich Rückenwirbel und Brustkorb kaum noch ertasten lassen. Meist macht sich das Übergewicht auch durch weitere Faktoren bemerkbar: So wird das Fell stumpf und ungepflegt, weil sich die Katze aufgrund ihrer Masse nicht mehr überall am Körper mit der Zunge pflegen kann.
Sind unter dem Fell der Katze Rippen, Rückenwirbel und andere Knochen deutlich zu spüren oder stechen sogar hervor, ist die Katze untergewichtig. Dies kann ein Zeichen für eine ernste Erkrankung sein.
Wie können Sie die Katze zum Abnehmen bringen?
Ganz wichtig: Setzen Sie die Katze nicht einfach auf eine Radikaldiät. Ihr erster Weg sollte zum Tierarzt führen. Dieser kann den Gesundheitszustand des Tieres beurteilen und wird anhand ihres Körpergewichtes ermitteln, wie hoch der Gewichtsverlust pro Monat maximal sein darf um die Gesundheit nicht zu gefährden. Nehmen Katzen zu schnell ab, droht eine sogenannte Fettleber. Der Tierarzt wird Ihnen Fragen zur Ernährung stellen und Ihnen Tipps für eine gesündere Ernährung geben. Füttern Sie reduzierte Kost oder Light-Produkte und verzichten Sie auf kalorienreiche Leckerlis, die für die Katze genauso ungesund sind wie die Packung Pralinen für den Menschen.
Auf die Bewegung kommt es an
Eine falsche Ernährung ist jedoch stets nur einer der Gründe für Übergewicht. Gerade bei Wohnungskatzen spielt der Bewegungsmangel meist eine noch größere Rolle. Um die übergewichtige Katze auf Trab zu springen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ideal ist Spielzeug, das ihren Jagdtrieb weckt. Werfen Sie kleine Gummibälle herum, rascheln Sie mit Papier oder werfen Sie den roten Punkt eines Laserpointers an die Wand. Befestigen Sie ein kleines Plüschtier oder Gummitier am Ende eines langen Stockes und lassen Sie das Tier „herumfliegen“ – die Katze wird sich begeistert auf die Jagd begeben.
Leckerlis sollten von der Katze selbst erarbeitet werden. Dazu ist das sogenannte Cat Activity Fun Board geeignet, das auch unter dem schönen deutschen Namen Fummelbrett bekannt ist. Hier muss die Katze lange mit den Pfoten „fummeln“ um an die Belohnung zu kommen. Fummelbretter gibt es fertig zu kaufen, doch Sie natürlich auch kreativ werden und eigene Varianten basteln.
Eine weitere Option für mehr Bewegung ist ein Spaziergang im Freien. Manche Katzen schauen ihren Besitzer nur an, als ob er verrückt geworden ist, doch viele stellen fest, dass ihnen der Spaziergang mit Katzengeschirr und Leine Spaß macht. Schließlich gibt es draußen immer wieder neue spannende Dinge zu entdecken.