Aus den endlosen Weiten Sibiriens fand die wunderschöne Sibirische Katze den Weg über die Sowjetunion zunächst in die ehemalige DDR und später auch in die westlichen Bundesländer. In ihrer Heimat werden die groß gewachsenen Katzen mit ihrem langen dichten Fell seit vielen Jahrzehnten Sibirskaja Koschka, also sibirische Katze genannt. Als eigenständige Rasse wurde sie dagegen erst 1992 anerkannt.
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Die Geschichte der Sibirischen Katze
Die genaue Herkunft der heutigen Rasse ist unbekannt. Eine Theorie will wissen, dass die Sibirische Katze nicht wie alle anderen Hauskatzenrassen von der afrikanischen Wildkatze abstammt, sondern zumindest teilweise von der kaukasischen Wildkatze. Eine andere These will wissen, dass die für ihr flauschiges langes Fell bekannte türkische Angorakatze einst über die Seidenstraße und den Kaukasus nach Russland kam. In den eisigen Breitengraden Sibiriens entwickelte die Katze dann ihren kräftigen Körperbau und das lange wärmende Fell, das dem der norwegischen Waldkatze ähnelt.
Erste Erwähnungen fand die Sibirische Katze u.a. in Brehms Tierleben aus dem Jahr 1864 des deutschen Zoologen Alfred Brehm und später im Illustrierten Katzenbuch von Jean Bungartz. In Großbritannien wurden die ersten langhaarigen russischen Katzen 1871 bei einer Katzenausstellung im Londoner Kristallpalast präsentiert. Mit der Oktoberrevolution 1917 und der Abschottung der Sowjetunion nach Westen geriet die Sibirische Katze lange Zeit in Vergessenheit, ehe 1984 einige Exemplare mit in Russland tätigen deutschen Bauarbeitern in die DDR gelangten und dort gezüchtet.
Als erste eingetragene Rassekatze ging „Wuschel“ in die Annalen ein. Ein weiteres Paar gelangte 1988 mit russischen Spätaussiedern in die damalige Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs kamen weitere Exemplare in den Westen und 1992 erfolgte die offizielle Anerkennung der Sibirischen Katze als Rasse.
Aussehen und Wesen der Sibirischen Katze
In Körperbau und Größe ähnelt die Sibirische Katze der Norwegischen Waldkatze und der Maine Coon. Im Winter wächst ihr ein besonders dichtes Winterfell mit wasserabweisendem Deckhaar und dichter Unterwolle, die am Hals einen löwenähnlichen Kranz bildet. An den Pfötchen trägt sie sogenannte Schneeschuhe: Dies sind kleine Fellbüschel zwischen den Ballen. Während das Sommerfell weit kürzer ist, bleibt der Schwanz ganzjährig buschig.
Die Sibirische Katze ist ein geselliges, verspieltes Wesen, das nicht alleine bleiben sollte. Am glücklichsten ist sie in einer Familie, die ihr viel Aufmerksamkeit schenkt. Wird sie von Singles gehalten, sollte sie am besten mit einer oder mehreren anderen Katzen gehalten werden. Aufgrund des großen Bewegungsdrangs wird sie als Wohnungskatze nicht glücklich.
Zumindest ein großer Garten mit Möglichkeiten zum Klettern und Jagen sollten ihr zur Verfügung stehen. Anders als die meisten Katzen ist die Sibirische Katze nicht wasserscheu und planscht gerne im flachen Wasser umher. Wichtig: Die sibirische Katze ist ein enorm guter Springer – dies sollte z.B. bei der Wohnungseinrichtung beachtet werden oder auf einem Balkon.
Die Pflege der Sibirischen Katze
Das lange seidige dichte Winterfell ist die Hauptattraktion dieser Katzenrasse. Allerdings ist die Pflege nicht aufwändiger als bei anderen Katzenrassen. Das Fell sollte etwa einmal pro Woche gründlich gebürstet werden, in der Zeit des Fellwechsels täglich. Den Rest erledigt die Katze selbst. Bei guter Pflege und ausgewogener Ernährung kann eine Sibirische Katze etwa 15 Jahre alt werden.
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