Die aus Südamerika stammenden Degus haben sich in den letzten Jahren zu einem immer beliebteren Heimtier entwickelt. Die kleinen Nager, die auf Deutsch auch weniger charmant als Strauchratten bezeichnet werden, sind mit Chinchillas und Meerschweinchen verwandt und kommen in freier Wildbahn fast ausschließlich in Chile vor. Zieht erstmals ein Degu in Ihren Haushalt ein, sollten Sie sich vorab mit der richtigen Ernährung für das Tier beschäftigen, denn falsche Fütterung macht Degus krank!
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Degus lieben Heu
Die chilenische Heimat der Degus ist von einem eher kargen Nahrungsangebot geprägt, das sich auf die Ernährungsweise der Tiere auswirkt. Das wichtigste Nahrungsmittel für Ihr Degu ist Heu, das ihm ständig frisch zur Verfügung stehen sollte (z.B. in einer separaten Heuraufe im Käfig/Gehege). Zusätzlich zum Heu sollte der Degu Gräser wie Löwenzahn, Vogelmiere und Petersilie aus dem Garten bekommen. Aber Vorsicht: Pflücken Sie Löwenzahn und ähnliche „Unkraut“ nicht einfach an den Rändern der Straßen und Feldwege, da sie vermutlich stark mit Pestiziden aus der Landwirtschaft belastet sind. Dazu freut sich das Degu ab und zu über ein Stückchen Gemüse wie Kohlrabi, Paprika oder Möhre oder ein Blatt Salat. Zweige von verschiedenen heimischen Bäumen wie Apfelbäumen, Birken oder Haselnusssträuchern bereiten dem Degu lange Zeit Knabberspaß und sorgen zudem für einen natürlichen Abrieb der ständig nachwachsenden Schneidezähne.
Trockenfutter sollte ergänzend nur in Maßen angeboten werden. Mittlerweile bieten Zoohandlungen auch spezielles Degufutter an, doch aufgrund der nahen biologischen Verwandtschaft können Degus auch Meerschweinchen- oder Chinchillafutter erhalten. Fertigfuttermischungen sind jedoch sehr fett- und stärkehaltig und sorgen dafür, dass Ihr Degu schnell verfettet.
Kein Obst für Degus
Ganz wichtig: So sinnvoll es zunächst scheint, dem Degu vitaminreiches Obst wie Apfelschnitze, Mandarinenstücke oder eine Traube zu erreichen, es bekommt den Tieren nicht. Wie viele andere Nagetiere neigen Degus zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Dies liegt daran, dass sie größere Mengen Zucker nur schwer abbauen können. Schon die in einem Apfelschnitz enthaltene Menge Fruktose (Fruchtzucker) lässt den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Dies führt auf Dauer zu Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) mit den gleichen unangenehmen Folgeerkrankungen wie beim Menschen. Vor allem Katarakte (treten bei Degus überdurchschnittlich häufig auf. Bei dieser Erkrankung, auch Grauer Star genannt, legt sich eine Art Grauschleier über die Augen und lässt das Tier erblinden.
Vorsicht mit Leckerlis
Handelsübliche Leckerli für Nagetiere stecken voller Zucker und sind darum für Ihr Degu ebenfalls ungeeignet. Verzichten Sie auch darauf, dem Degu scheinbare Leckereien wie ein Stückchen Schokolade zu reichen, egal wie niedlich es damit aussieht. Viel besser als einzelnes Leckerli ist eine Nuss geeignet, zum Beispiel eine einzelne Haselnuss oder ein Walnuss, an der das Tier lange zu knabbern hat. Da Nüsse sehr fettreich sind, sollte es aber auch bei einer Nuss bleiben.
Gar nicht geeignet für Degus sind Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen, die meisten Kohlsorten und Zwiebelgewächse. Solange dem Degu eine ausreichende Auswahl an Futter angeboten wird, wird es die für ihn giftigen Lebensmittel in der Regel selbst erkennen und z.B. den angebotenen Rosenkohl einfach ignorieren und sich lieber auf das leckere frische Heu stürzen.
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