Die Kastration des Katers

Es ist einer der häufigsten Eingriffe der Tiermedizin doch kaum ein Katzenliebhaber macht sich gerne Gedanken darüber: Die Kastration des Katers. Der Eingriff bietet jedoch mehrere Vorteile: Zum einen wird dadurch verhindert, dass der Kater ungewünschten Nachwuchs, der dann irgendwie versorgt werden muss. Zum anderen wird der kastrierte Kater auch ruhiger, hinterlässt keine Urin-Markierungen mehr und streunt nicht mehr tagelang auf der Suche nach rolligen Katzen umher. Entsprechend geringer ist die Gefahr, dass sich der Kater unterwegs verletzt oder von einem Auto angefahren wird, oder dass er blutige Konkurrenzkämpfe mit anderen Katern austrägt. Kurz gesagt: Die Kastration kann sein Leben enorm verlängern.

Wann sollte der Kater kastriert werden?

Es ist empfehlenswert, junge Kater schon vor der Geschlechtsreife zu kastrieren. Das Alter ist dabei je nach Katzenrasse unterschiedlich. In der Regel werden Kater mit etwa acht bis zehn Monaten geschlechtsreif. Zu früh sollte die Kastration jedoch nicht erfolgen, denn so ganz ohne die Entwicklung männlicher Geschlechtshormone neigen Kater dazu, sich von anderen einschüchtern zu lassen. Meist mit ca. 5-6 Monaten.

Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation?

Bei der Kastration werden die Hoden des Katers chirurgisch entfernt. Dadurch wird der Kater nicht nur definitiv zeugungsunfähig, er kann auch kaum noch Geschlechtshormone produzieren. Dies wirkt sich entsprechend auf sein Verhalten aus. Bei der Sterilisation werden lediglich die Samenleiter durchtrennt, so dass die Hoden intakt bleiben und weiterhin Hormone produzieren. Damit wird der Kater die typischen Unarten wie das tagelange Herumstreifen auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen, die Revierkämpfe und die Reviermarkierungen nicht ablegen. Daher ist grundsätzlich eine Kastration zu empfehlen. Eine Sterilisation wird in unserer der Praxis nicht durchgeführt.

Wie wird die Kastration durchgeführt?

Der Tierarzt wird zunächst ein Informationsgespräch mit dem Halter führen und über die Risiken des Eingriffs und die Folgen der Kastration aufklären. Die Kastration selbst erfolgt als operativer Eingriff unter Vollnarkose in der Tierarztpraxis. Anschließend bleibt der Kater noch einige Stunden zur Beobachtung in der Praxis bzw. Tierklinik, ehe der Halter ihn abends abholen und mit nach Hause nehmen kann. Manchmal wird dem Kater bei der Entlassung ein Halskragen aus Plastik umgelegt, damit er sich nicht an der Wunde lecken kann. Später sind noch 1-2 weitere Besuche beim Tierarzt erforderlich.

Was kann der Besitzer nach der Kastration für den Kater tun?

In den Tagen nach der OP ist der Kater zunächst einmal körperlich sehr angeschlagen und braucht viel liebevolle Aufmerksamkeit. Der Tierarzt hält normalerweise einige Ratschläge zur richtigen Ernährung des Katers bereit und schmerzstillende Medikamente. Zuhause sollte der Katze ein ruhiges und vor allem warmes Plätzchen für sich alleine bekommen. Dieses sollte unbedingt auf dem Boden eingerichtet werden (z.B. zusammengefaltete Decken), denn das Herumspringen sollte das Tier während der Heilung möglichst unterlassen. Andere Haustiere sollten ferngehalten werden, da sie das erhöhte Ruhebedürfnis meist nicht verstehen. Übrigens ist es besser, dem Kater fröhlich Mut zuzusprechen und ihn nicht ständig mit jammernder Stimme zu bedauern. Wird er aufgemuntert und gestärkt, wird er sich schneller erholen.

Langfristig wird der Kater nach der Kastration weniger Energie (d.h. Futter!) benötigen als früher. Er stromert weniger durch die Gegend und sucht keinen Streit mehr. Darum setzen kastrierte Kater oft Speck an. Es ist also wichtig, seine Nahrung entsprechend anzupassen. Der Tierarzt gibt gerne Tipps zur richtigen Ernährung.