Katzen sind die beliebtesten Haustiere im Land: Glaubt man Statistiken, lebten 2017 rund 13,7 Millionen Miezen in deutschen Haushalten. Zum Vergleich: Die Zahl der Hunde liegt bei etwa 9,2 Millionen, zu denen sich noch 6,1 Mio. Kleintiere wie Nager und 5,3 Millionen Ziervögel gesellen. Katzen werden vor allem aufgrund ihrer Selbständigkeit geschätzt. Doch ganz so einfach ist es mit der Katze auch nicht. Immer wieder komm es zu schweren Fehlern bei der Erziehung und Haltung, die die Lebensqualität der Katze erheblich mindern.
- Einsamkeit
Gerade Berufstätige entscheiden sich häufig für eine Katze, weil sie der Ansicht sind, dass Katzen problemlos den ganzen Tag alleine gelassen werden können. Dies ist jedoch nur bei Freigängern der Fall, die sich tagsüber unterwegs beschäftigen können und ohnehin erst abends zur Fütterung nach Hause kommen. Eine Wohnungskatze leidet jedoch schnell unter Einsamkeit und fehlender Zuwendung. Möglichkeiten wären eine zweite Katze als Gesellschaft oder ein menschlicher Katzensitter, der tagsüber 2-3 Stunden vorbei schaut. Ist beides keine Option, sollte die Katze zumindest abends und am Wochenende mit ausreichend Streicheleinheiten und Spielen verwöhnt werden.
- Mangelnde Pflege
Sicher, Katzen lecken sich täglich ausgiebig das Fell und die Pfötchen um sich sauber zu halten. Doch dies bedeutet nicht, dass ihr Besitzer sich gar nicht um die Fellpflege kümmern muss. Tägliches Bürsten hat gleich mehrere Vorteile: Mensch und Tier verbringen Quality Time miteinander, da das Bürsten von der Katze auch als Streicheleinheit und Massage wahrgenommen wird. Zugleich ist es eine tägliche Kontrolle auf Parasiten und äußerliche Verletzungen wie Kratzer, die sich gerade Freigänger schnell zuziehen und die zu Entzündungen führen können. Nicht zuletzt erleichtert es der Katze die eigene Fellpflege, wenn lose Haare regelmäßig mit der Bürste aus dem Fell gekämmt werden. Nicht vergessen: Die Zähne. Ab und zu müssen sie mit der Bürste geputzt und auf Zahnstein kontrolliert werden.
- Stress
Hinter der scheinbar vorwitzigen frechen Katze steckt ein hochsensibles Gemüt. Hat die Katze beispielsweise keinen stillen Rückzugsort, wird sie schon bald unter Stress leiden. Ein guter Rückzugsort ist z.B. die höchste Plattform eines Kratzbaums, auf der sie von Kindern und Hunden nicht erreicht wird und zugleich einen guten Überblick über das Zimmer hat. Auch das sonnige Plätzchen auf der Fensterbank und ein Körbchen in einem wenig benutzten aber jederzeit zugänglichen Zimmer sind gute Rückzugsorte. Ständiger Lärm führt bei der Katze ebenfalls zu Stress und selbst an ihren Rückzugsorten ist sie z.B. lauter Musik und heftigem Streit ausgesetzt. Aus Rücksicht auf die Mieze sollte laute Musik am besten per Kopfhörer genossen und Streit in Zimmerlautstärke geführt werden. Darüber freuen sich übrigens auch die Nachbarn.
- Ungesunde Ernährung
Gerade Wohnungskatzen neigen aufgrund des Bewegungsmangels zu Übergewicht. Kommen nun noch tägliche ungesunde Leckereien hinzu, ist eine Verfettung fast unvermeidlich. Niemand tut seiner Katze einen Gefallen, wenn er ihr Schokolade oder auch überzuckerte Katzenleckerlis aus dem Supermarkt anbietet. Viel besser ist es, auf eine gesunde, ausgewogene und vor allem artgerechte Ernährung zu achten und die Katze grundsätzlich nur zu bestimmten Fütterungszeiten zu füttern. Wer seiner Katze eine Freude bereiten möchte, nimmt sich Zeit um mit ihr zu spielen.
- Fehlende Erziehung
Fehlende oder inkonsequente Erziehung führt bei Mensch und Tier gleichermaßen zu Frust. Schließlich versteht die Katze auch nicht, warum sie manchmal herzlich empfangen wird, wenn sie frühmorgens ins Menschenbett springt und manchmal wütend herausgeschubst wird. Schon dem kleinen Kätzchen sollte klare Regeln beigebracht werden, z.B. dass der Sprung ins Bett oder auf den Tisch tabu ist. Unarten wie das Kratzen an Möbelstücken müssen ihr konsequent abtrainiert werden (wobei ihr dann natürlich eine Alternative angeboten werden muss, z.B. ein Kratzbaum oder ein Kratzbrett). Wichtig: Die Erziehung muss liebevoll und mit Geduld erfolgen.
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