Die Kartäuserkatze, offiziell Chartreux, ist vor allem für ihre außergewöhnliche blaugraue Fellfärbung bekannt. Sie ist eine anhängliche Katze, die sich in einer Familie genauso wohlfühlt wie bei einem Single, der Sie tagsüber alleine lassen muss.
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Die Geschichte der Chartreux
Die offizielle Geschichte der Chartreux (ausgesprochen „Schartröh„) als Rassekatze begann in den 20er Jahren auf der Insel Belle-Île in der französischen Bretagne. Dort lebten die Katzen mit dem ungewöhnlich blauen Fell und den bernsteinfarbenen Augen schon lange in freier Wildbahn. Die beiden Schwestern Suzanne und Christine Léger fingen einige der Tiere ein, begannen mit einer konsequenten Zucht und nannten die neue Rasse „Chartreux„. Schon 1931 wurde die neue Rasse bei einer internationalen Schau mit Preisen bedacht.
Woher die Katze ursprünglich stammte, ist bis heute unklar. Es wird vermutet, dass es sich um eine Rasse aus dem Nahen Osten handelt, die über den internationalen Seehandel den Weg in die Bretagne fand. Mit den Kartäusermönchen Europas hat sie dagegen nichts zu tun. Zum Namen der Katzenrasse inspirierte die Léger-Schwestern vermutlich die kuschelige Kartäuserwolle (Pile de Chartreux) aus Spanien, die sich ganz gut durch das weiche Fell der Katzen ersetzen ließ.
Die Chartreux ist nicht anderen „blauen“ Katzen wie der Britisch Blau und der Russisch Blau zu verwechseln, auch wenn sie vermutlich gleiche mittelalterliche Wurzeln teilen. Als die Chartreux nach dem 2.Weltkrieg kurz vor dem Aussterben stand, wurden zwar britische Kurzhaarkatzen mit bläulichem Fell eingekreuzt (die dann wiederum Kartäuser genannt wurden), doch 1977 erfolgte eine offizielle Trennung der Rassen.
Das Aussehen der Kartäuserkatze
Die Chartreux gehört zu den mittelgroßen Hauskatzen, wobei die Kater deutlich „gewichtiger“ daherkommen als die zierlichen Katzen. Kater bringen bis zu 7 Kilogramm auf die Waage, während die Damen etwa 4-5 Kilogramm schwer werden. Die Fellfarbe ist grundsätzlich blau, wobei es verschiedene Farbabstufungen von sehr hellem bis sehr dunklem Blaugrau gibt. Aus dem blaugrauen herrlich weichen Fell leuchten ihre auffälligen bernsteinfarbenen Augen.
Die Haltung der Kartäuserkatze
Die Kartäuserkatze ist eine intelligente, lernbegierige Katze, die sehr gut alleine zurechtkommt. Sie kann tagsüber in der Wohnung alleine gelassen werden, wenn ihr Mensch zur Arbeit muss, und ist gerne als Freigängerin unterwegs. Zugleich ist sie jedoch auch anhänglich und zeigt so einige Wesenszüge des Hundes. Sie folgt ihrem Besitzer überall hin und lässt sich sogar das Apportieren beibringen. Sie kommt mit Kindern gut zurecht und stört sich auch nicht an einem Hund im gleichen Haushalt. Ihr kurzes Fell ist pflegeleicht und muss nur ab und zu gebürstet werden. All dies führt dazu, dass die Chartreux eigentlich fast jedem Katzenhalter empfohlen werden kann.
Wichtig ist nur, dass die Katze auch geistig gefordert ist, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt. Chartreux sind verspielte gesellige Tiere, die gerne mit Spielzeug, Fummelbrettern, u.ä. beschäftigt sind, vor allem wenn sie tagsüber alleine bleiben. Erbkrankheiten und genetische Defekte sind bei der Kartäuserkatze nicht bekannt. Bei guter Pflege kann sie durchaus 15 Jahre alt werden.
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