Der meist Westie genannte West Highland White Terrier gehört zu den beliebtesten Familienhunden in Deutschland. Das schlaue Temperamentbündel wurde ursprünglich als Jagdhund gezüchtet und benötigt eine gute Erziehung, um sich harmonisch in die Familie einzugliedern.
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Die Geschichte des West Highland White Terrier
Der so knuddelig wirkende Westie stammt aus den rauen schottischen Highlands, wo er über Jahrhunderte vor allem als Jagdhund gezüchtet wurde. Schon der schottische König James VI überreichte seinem französischen Gegenpart im späte 16. Jahrhundert ein Dutzend schottische Terrier als Geschenk, wobei diese frühen Vertreter der Rasse eher beige und gelblich waren. Erst nach und nach wurden weiße Terrier spezifisch herangezüchtet. Als moderner Vater der Rasse gilt Dr. Americ Edwin Flaxman, der auf örtlichen Hundeschauen Ende des 19. Jahrhunderts die Klasse der weißen schottischen Terrier einführte. Ein begeisterter Fan dieser Tiere war der Laird of Poltalloch, Edward Donald Malcolm, der weiße „Poltalloch Terrier“ mit den für Westies typischen spitzen Ohren heranzüchtete. Er wollte seinen Familienamen jedoch nicht für eine Hunderasse hergeben, so dass die Tiere fortan „West Highland White Terrier“ genannt und als solche gezüchtet wurden.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Westie zu einer der beliebtesten Hunderassen weltweit. In seinem Heimatland Großbritannien ist der West Highland White Terrier die drittbeliebteste Hunderasse überhaupt und auch in anderen europäischen Ländern findet er sich regelmäßig in der Top Ten.
Wesen und Haltung des West Highland White Terrier
Der Westie ist ein geselliger, hochintelligenter Hund, der viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung braucht. Seinem Besitzer gegenüber ist er ausgesprochen loyal. Nicht alle Westies kommen gut mit Kindern aus: Manche lieben es, tagtäglich mit Kindern herumzutoben, während andere eher empfindlich auf Kinderlärm und die manchmal grob-ungeschickte Umgangsweise reagieren. Leider lässt sich dies im Voraus bei Welpen kaum voraussagen.
Bewegung und Beschäftigung sind für den Westie ausgesprochen wichtig. Er braucht einen langen Spaziergang täglich und freut sich immer über spielerisches Lernen mit intelligentem Hundespielzeug. Wichtig: Den Jagdtrieb seiner Vorfahren hat der West Highland White Terrier nie wirklich abgelegt. Außerdem liebt er es, im Unterholz zu schnüffeln und in der Erde zu buddeln. Damit er auch ohne Leine mitgenommen werden und Freilauf genießen kann, sollte er entsprechend gut erzogen werden um bei Bedarf aufs Wort zu gehorchen. Bei dem kleinen eigensinnigen Hund nicht immer einfach.
Aussehen und Pflege des Westies
Allgemein ist der kompakte, kräftig gebaute Hund pflegeleicht. Das weiße Fell mag auf den ersten Blick zart anmutend, doch tatsächlich ist es dicht, rau und wetterfest, um den harschen klimatischen Bedingungen der schottischen Highlands zu genügen. Der Westie wird etwa 25-28 Zentimeter hoch und bis zu neun Kilogramm schwer. Markant sind die spitz zulaufenden Ohren, die leicht nach außen stehenden Pfoten, die ihm beim Klettern in den Bergen helfen und der kräftige Schwanz. Der Legende nach wurde dem Westie ein so dicker Schwanz angezüchtet, damit er daran herausgezogen werden konnte, wenn er bei der Jagd in Erdlöchern stecken blieb.
Das dichte Fell des Westies muss regelmäßig getrimmt und gebürstet werden. Ganz davon abgesehen, dass die Kombination aus weißem Fell und einer Begeisterung für das Buddeln in der Erde dazu führt, dass der Westie häufig gewaschen werden muss. Sind sich angehende Westie-Besitzer darüber im Klaren, werden sie mit einem liebenswerten temperamentvollen und anhänglichen Hund belohnt.
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