Der Rhodesian Ridgeback ist eine der wenigen Hunderassen aus Afrika, die sich über die ganze Welt verbreitet haben. Die früher als Jagdhund in Südafrika gezüchtete Rasse findet auch hierzulande immer mehr Freunde.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte des Rhodesian Ridgeback
Die Ursprünge der Rasse liegen im heutigen Südafrika, wo der Stamm der Khoikhoi im 17. Jahrhundert erstmals auf niederländische Händler traf. Diesen fielen die einheimischen Hunde auf, die der Stamm als Wachhunde domestiziert hatte. Kaum hatten sich die Niederländer das Land einverleibt und Ihre Kapkolonie gegründet, nutzen sie die Hunde ebenfalls als Wachhunde für ihre neuen Farmen und als Jagdhunde.
Neu eintreffende Kolonisten brachten weitere Jagdhunde aus Europa wie die Dogge mit, die sie mit den einheimischen Hunden kreuzten. Die so entstandenen Hunde wurden zunächst „Boerhund“ (Hunde der Boeren, der niederländischen Siedler) genannt. Ihr gemeinsames Merkmal war der von den Hunden der Khoikhoi geerbte auffällige Aalstrich auf dem Rücken (der auf Englisch „Ridgeback“ genannt wird).
Als erste Züchter der Rasse Rhodesian Ridgeback gilt der englische Pfarrer Charles Helm, der als Missionar in die mittlerweile englische Kapkolonie kam und zwei Hündinnen mit Aalstrich kaufte. Diese fielen dem Siedler Cornelis van Rooyen auf, der sie mit seinen eigenen Hunden verpaarte. Diese ersten Rhodesian Ridgebacks wurden als Jagdhunde herangezüchtet, die es mit ausgewachsenen Affen und Wildschweinen aufnehmen konnten.
Ein Rudel von 4 bis 6 Ridgebacks konnte sogar einen afrikanischen Löwen in Schach halten, ehe dieser vom menschlichen Jäger erledgt wurde. So wurde die Rasse zunächst als Rhodesian Lion Dog bekannt, ehe der Name 1927 in Rhodesian Ridgeback geändert wurde. Über Großbritannien fand die Rasse nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich Verbreitung in Europa.
Aussehen und Wesen des Rhodesian Ridgeback
Der Rhodesian Ridgeback ist ein großer Hund, der als Rüde bis zu 40 Kilogramm auf die Waage bringt und eine Widerristhöhe von 70 cm erreicht. Die Weibchen sind mit einer Größe von 66 cm und einem Gewicht von etwa 32 kg nur wenig kleiner. Auffällig ist das weizenfarbene bis rötlichbraune Fell, von dem sich deutlich der dunklere Aalstrich auf dem Rücken abhebt.
Auch wenn der Rhodesian Ridgeback heute immer häufiger als Familienhund gehalten wird, bleibt er in seinem Wesen ein aufgeweckter Jagdhund mit einer guten Portion Eigensinn. Er ist daher vor allem für erfahrene Hundehalter zu empfehlen, die ihn gut zu erziehen wissen. Unverzichtbar sind für ihn Bewegung und ein Beschäftigungsprogramm, bei dem er seine hohe Intelligenz unter Beweis stellen kann. Dies können Agility- oder Obedience-Trainings sein oder andere Herausforderungen. Er muss mindestens einmal am Tag, besser zweimal am Tag, Auslauf erhalten. Eine Stunde sollte es dabei mindestens sein. Der Rhodesian Ridgeback ist somit ungeeignet für Senioren oder Berufstätige, die ihn nur ein bis zweimal täglich kurz zum Gassigehen um den Block führen können.
Gesundheit und Pflege
In der Pflege ist der Rhodesian Ridgeback anspruchslos und muss lediglich ab und zu gebürstet werden. Wie andere große Hunderassen wie die Dogge kann auch der Ridgeback am sogenannten „Wobbler-Syndrom“ leiden. Dieses bezeichnet einen ganzen Komplex verschiedener Symptome, die durch Nervenschäden im Rückenmark ausgelöst werden. Um das Syndrom zu vermeiden, muss schon bei jungen Tieren auf eine optimale Futterzusammenstellung geachtet werden. Der Tierarzt berät gerne dazu.
Bildnachweis: Datei: #175683396 | Urheber: everydoghasastory – fotolia