Der Golden Retriever hat sich zu einer der am weitesten verbreiteten Hunderassen entwickelt. Vor allem seine freundliche geduldige Art und seine Anhänglichkeit haben ihn zu einem beliebten Familienhund gemacht. Aufgrund seines hohen Bewegungsdrangs benötigt er viel Auslauf und Beschäftigung und eignet sich daher weniger als Haustier für berufstätige und Senioren mit eingeschränkter Mobilität.
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Die Entwicklung des Golden Retrievers
Seine ursprüngliche Aufgaben steckt bereits in seinem Namen: Das Wort Retriever stammt vom englischen Wort „to retrieve“, zurückholen, heißt. Auf Deutsch werden die Hunde auch Apportierhunde genannt. Retriever wurden speziell für die Jagd gezüchtet um erlegtes Wild zu finden und zum Jäger zu bringen. Dies gilt vor allem für Flugwild, das aus vielen Metern Distanz geschossen wurde. Ein Retriever wurde darauf gezüchtet, Tiere nicht nur im dichtesten Gestrüpp zu finden, sondern wenn notwendig auch in einen See zu springen um erlegte Vögel herauszuholen.
Der Golden Retriever geht auf Dudley Marjoribanks, den ersten Baron Tweedmouth zurück, der 1864 einen gelben Retriever mit welligem Fell mit einem Tweed Water-Spaniel kreuzte. In den folgenden Jahren fanden auch zwei schwarze Retriever, ein Irish Setter und ein Bluthund Eingang in den Stammbaum des Golden Retrievers, der erstmals 1913 als eigene Rasse anerkannt wurde.
Über viele Jahrzehnte war der Golden Retriever vor allem in Großbritannien und den USA populär, ehe er durch Filme und Fernsehserien auch im deutschsprachigen Raum, in Skandinavien und im Beneluxgebiet Verbreitung fand. Dank seiner enormen Intelligenz und seines Spürsinns wird der Golden Retriever heute gerne zum Blindenführhund oder als Spürnase für Drogen und Sprengstoffe ausgebildet.
Wesen und Erscheinungsbild des Golden Retrievers
Der Golden Retriever ist ein mittelgroßer Hund, der eine maximale Schulterhöhe von 56cm (Hündinnen), 61cm (Rüden) erreicht und ein Gewicht von 30-40kg. Er besitzt ein glattes oder leicht welliges Fell in Farbschattierungen von Creme bis Gold und eine dichte wasserabstoßende Unterwolle.
Als typischer Jagdhund ist der Golden Retriever ein arbeitsfreudiger ausdauernder Hund, der auch bei Regen, Sturm und Schnee gerne ins Freie geht und nicht vor dem Sprung in Gewässer zurückschreckt. Lediglich hohe Sommertemperaturen mag er gar nicht leiden. Halter sollten in der Lage sein, ihrem Golden Retriever täglich lange Spaziergänge anzubieten und weitere Beschäftigungsmöglichkeiten wie Agility-Training oder das Apportieren von verschiedenen Gegenständen.
Als Wachhund ist der Golden Retriever dagegen nicht zu gebrauchen. Die enorme Freundlichkeit und die fehlende Aggressivität machen ihn aber auch zum idealen Familienhund, der mit lebhaften Kindern gut klar kommt und gerne kuschelt.
Der Golden Retriever in der Familie
Allgemein erfordert ein Golden Retriever nicht mehr Pflege als andere Hunderassen. Allerdings liebt er es wie kaum eine andere Hunderasse im fiesesten nasskalten Wetter draußen herumzutoben und sich im feuchten Gras und in Pfützen zu wälzen. Besitzer sollten sich also darauf einstellen, dass der Hund relativ häufig ein Bad benötigt.
Golden Retriever Welpen sind unglaublich niedlich. Wer sich eine süße Welpe anschaffen möchte, sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass aus der Welpe ein großer schwerer Hund wird, der Platz und viel Nahrung benötigt. Zu bedenken ist auch die hohe Lebenserwartung von 12-14 Jahren. Gerade aufgrund der enormen Beliebtheit, die ihm fast schon den Status eines „Modehundes“ eingebracht hat, kommt es immer wieder zu unbedachten Käufen und zu traurigen Golden Retrievern, die im Tierheim enden.