Der Deutsche Schäferhund ist ein beliebter Familienhund, der dank seiner hohen Intelligenz auch viele wichtige Aufgaben als Polizeihund, Schnüffler beim Zoll und Blindenführhund übernehmen kann. Im Privatbereich hat der Schäferhund den Zenit seiner Popularität überschritten, doch noch immer gehört er zu den am weitesten verbreiteten Rassen in Deutschland.
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Die Geschichte des Schäferhundes
Im heutigen Schäferhund vermischen sich verschiedene altdeutsche Hunderassen, die vor allem als Hüte- und Wachhunde eingesetzt wurden. Als Stammväter des modernen deutschen Schäferhundes gilt der Rüde Horand von Grafrath, den sich der deutsche Offizier Max von Stephanitz 1898 zulegte um daraus eine neue Hunderasse zu züchten. Bereits ein Jahr später gründete er den Verein für Deutsche Schäferhunde.
Schon zur Jahrhundertwende erfreute sich der Deutsche Schäferhund auch jenseits der Grenzen des deutschen Reiches großer Beliebtheit. In Großbritannien führte die antideutsche Stimmung während des ersten Weltkriegs jedoch dazu, dass der „German Shepherd“ in „Alsatian Wolf Dog“ (Elsässer Wolfshund) umgetauft wurde. Die Bezeichnung „Alsatian“ ist auch heute noch verbreitet.
Der deutsche Schäferhund heute
Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Deutsche Schäferhund zu einem weltweit gefragten Gebrauchshund. Er tut bei Behörden wie der Polizei und dem Zoll Dienst, lässt sich gut als Blindenhund und Lawinensuchhund ausbilden und wird im privaten Bereich gerne als Wachhund gehalten.
Dank seines ausgeprägten Familiensinns ist der Schäferhund auch eine gute Wahl als Familienhund, allerdings will seine hohe Intelligenz beschäftigt werden. Er benötigt lange Spaziergänge und idealerweise weitere Beschäftigungsmöglichkeiten wie Agility-Training oder das Apportieren von Gegenständen. Ein geistig nicht ausgelasteter Schäferhund kann zu einem übernervösen „Kläffer“ werden, der von seinem Halter nur schwer zu bändigen ist.
Der Schäferhund ist ein muskulöser, kräftiger Hund, der etwa 55-65 Zentimeter groß wird. Seine hochstehenden Ohren und wachen Augen verleihen ihm den Eindruck steter Aufmerksamkeit. Das Fell ist pflegeleicht und hat eine dichte Unterwolle, die ihn in den Wintermonaten wärmt.
Das Fell ist meist schwarz oder dunkelbraun mit hellen Einschlägen, doch es gibt auch vollkommen schwarze Tiere. Erst 2008 wurde auch der Rassetyp Langstockhaar (wieder) in den FCI-Rassestandard aufgenommen. Bis dahin galt nur der Kurzhaartyp als Rasseideal.
Die Pflege des Schäferhundes
Der Schäferhund ist ein pflegeleichter Hund. Während des Fellwechsels neigt er zum Haaren, sodass tägliches Bürsten in dieser Phase unverzichtbar ist.
Wie die meisten großen Hunde leidet der Deutsche Schäferhund überdurchschnittlich häufig an Hüftdysplasie. Studien zufolge ist fast jeder fünfte Schäferhund von dieser Krankheit betroffen. Um eine Verschlechterung der Krankheit zu vermeiden, sollten bestimmte Bewegungsabläufe wie das Treppensteigen möglichst vermieden werden.
Idealerweise lebt der Schäferhund in einem ebenerdigen Haus, in dem gar keine Veranlassung zum Treppensteigen besteht. Der Tierarzt kann mit Hilfe von Röntgenbildern ermitteln, ob der eigene Hund von Hüftdysplasie betroffen ist. Auch bei guter Pflege erreichen Schäferhunde im Schnitt ein Lebensalter von weniger als zehn Jahren.
Bildnachweis: Datei: #139367568 | Urheber: Mikkel Bigandt