Beagle – Wesen, Haltung & Pflege

Der Beagle ist ein mittelgroßer Jagdhund, der erst im 20. Jahrhundert auch allmählich als Familienhund Einzug in die Haushalte fand. Einen gewissen Anteil daran hat vermutlich der Comic-Hund Snoopy von den „Peanuts„, der berühmteste Beagle der Welt. In den USA ist der Beagle bereits eine der beliebtesten Hunderassen überhaupt und auch in Europa findet er immer mehr Freunde.

Vom königlichen Jagdhund zum Familienhund

Vorgängerrassen des Beagles waren vermutlich schon den alten Griechen bekannt. Als Wilhelm der Eroberer im 11. Jahrhundert die britische Insel eroberte, brachte er den sogenannten Talbot-Hund mit über den Kanal, einen frühen Jagdhund mit exzellenter Spürnase und Jagdtrieb. Der heute ausgestorbene Talbot gilt als Urvater des Beagles. Die Bezeichnung „Beagle“ bezeichnete zunächst noch alle kleinen Jagdhunde der englischen Oberschicht.

Queen Elizabeth I. hielt sich einen sogenannten Pocket Beagle mit einer Schulterhöhe von nur 20 Zentimetern, der problemlos in eine Satteltasche passte. Diese kleinen Hunde taten sich leichter darin, Wild bei der Jagd durch dichtes Unterholz zu verfolgen.

Als im 19. Jahrhundert die Fuchsjagd immer beliebter wurde, konzentrierte sich die Hundezucht auf die größeren English Foxhounds, während der Beagle ins Hintertreffen geriet. Dem englisch Geistlichen Philip Honeywood wird heute die Zucht einer Beagle-Meute um das Jahr 1830 zugeschrieben, aus denen die modernen Beagles hervorgingen. Diese Hunde hatten eine Schulterhöhe von 25 cm und waren schneeweiß. 1890 wurde der erste Beagle Club gegründet und der moderne Rassestandard definiert. Schon zwei Jahre zuvor hatte sich in den USA der National Beagle Club of America gegründet, der die Zucht der Rasse auf dem amerikanischen Kontinent vorantrieb.

Der Beagle heute

Heutige Beagles haben eine Schulterhöhe zwischen 33 und 41 cm und meist braun-weiß, rot-weiß oder dreifarbig schwarz-braun-weiß.  Sie haben eher kurze muskulöse Beine, sanfte große Augen und lange hängende Ohren. Als reiner Jagdhund, der in einer Meute gehalten wird, hat der Beagle heute weitgehend ausgedient, doch dies bedeutet nicht, dass er seinen Jagdtrieb verloren hat. Er benötigt sehr viel Auslauf und Bewegung, sodass für die Haltung in einer Wohnung oder als Gesellschaftstier für eine alleinstehende Seniorin eher ungeeignet ist. Am wohlsten fühlt er sich bei einer Familie, die ihm täglich viel Aufmerksamkeit schenkt und lange Spaziergänge mit ihm unternimmt. Beagles toben gerne mit Kindern umher, zeigen sich dabei ausgesprochen gutmütig.

Der Beagle neigt ein wenig zur Sturheit und liebt es, eigenständig Fährten zu verfolgen. Hat er im Park oder Feld einen Hasen gewittert, ist er oft nicht zu bremsen. Daher sollte ein Beagle entweder stets an der Leine geführt oder besonders gut erzogen werden. Besonders ist darauf zu achten, dass er nicht in der Nähe stark befahrener Straßen ausbüxt und bei der Hasenjagd vor ein Auto läuft.

Die Pflege des Beagles

Der kluge, lebhafte Beagle benötigt als robuster Jagdhund wenig Pflege. Lediglich seine langen Schlappohren benötigen zusätzliche Aufmerksamkeit, weil sie den Ohreingang verdecken. Dadurch gelangt zu wenig frische Luft an die Ohren, die anfällig für Keime und Infektionen werden. Der Tierarzt wird die Ohren bei jedem Routinebesuch überprüfen.

Beagles sind relativ verfressen und machen auch bei Spaziergängen selten halt vor (scheinbar) essbaren Dingen. Daher muss bei ihm besonders auf potenzielle Giftköder geachtet werden. Allgemein sollte er nicht zu viel Futter bekommen, damit er keinen Speck ansetzt.

Neben Übergewicht ist der Beagle anfällig für die Hound-Ataxie, die sich u.a. in Bewegungsstörungen äußert und für Meningitis-Arteriitis, die auf Englisch sogar „Beagle Pain Syndrome“ genannt wird. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Rückenmarks (Meningitis) und der Blutgefäße (Arteriitis). Bei rechtzeitiger Entdeckung der Krankheit lässt sie sich gut behandeln.

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