Der Jahreswechsel ist für Hunde einer der schrecklichsten Tage des Jahres. Sie verstehen nicht, warum es draußen über Stunden hinweg knallt und kracht und ihr empfindliches Gehör leidet unter jedem einzelnen Böller. Oft kommen weitere Lärmquellen wie laute Partymusik im eigenen Wohnzimmer und Tischfeuerwerk hinzu. Selbst wenn Hundebesitzer aus Rücksicht auf ihren Vierbeiner selbst auf Feuerwerk und Böller verzichten, können sie doch nicht verhindern, dass die Nachbarn rund um Mitternacht Lärm machen. Sie können jedoch einiges tun um dem Hund die Silvesternacht angenehmer zu gestalten.
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An Silvester sollte der Hund nicht allein sein
Auf gar keinen Fall sollte der Hund längere Zeit alleine gelassen werden, weil Herrchen und Frauchen eine Silvesterparty besuchen. Alleine die Gesellschaft seiner Menschen tut ihm gut, insbesondere wenn diese durch ihre fröhlich entspannte Art signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Wenn die Knallerei um Mitternacht ihren Höhepunkt erreicht, sollte einer der Menschen mit dem Hund in der Wohnung bleiben. Rollläden oder Jalousien schließen, damit der Hund die zuckenden Lichtblitze der aufsteigenden Raketen nicht sieht, und besänftigende Musik lauter drehen, helfen. Gerne darf der Hund in den ca. 30 Minuten des Feuerwerks mit Leckerlis verwöhnt werden. Diese und etwas spielerisches Herumtoben lenken ihn ab.
Wichtig: Mit dem Hund in einem fröhlichen aufmunternden Tonfall sprechen. Wer den Hund mit „Jammerstimme“ und endlosen Variationen von „Ach du armer armer Schatz“ bedauert, suggeriert, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Dies macht den Hund eher noch nervöser.
Mit einem tierärztlichen Mittel gegen Geräuschangst
Lässt sich der Hund auf normalem Weg nicht beruhigen, könnte ein leichtes Medikament die beste Lösung sein. Der Tierarzt hält Sileo bereit, ein Gel mit Dexmedetominidonhydrochlorid, das dem Hund mit einem Applikator ins Maul gegeben wird. Der Wirkstoff übt eine leichte beruhigende Wirkung aus, indem es die Freisetzung von Noradrenalin blockiert. Noradrenalin ist ein Neurotransmitter, den der Körper verstärkt bei Angst und Aufregung ausschüttet um ihn in einen Zustand der Wachsamkeit zu versetzen. Schließlich bedeuten plötzliche laute Geräusche oft, dass Gefahr droht und Flucht die beste Möglichkeit ist. Alternativ können auch Bachblütenessenzen oder homöopathische Globuli ausprobiert werden. Der Tierarzt wird die für den Hund am besten geeignete Behandlung empfehlen.
Alternativ können spezielle Hundepheromone in Form von Tabletten eingenommen werden. Diese werden zwei Stunden vor dem lärmenden Ereignis dem Hund verabreicht oder in Form eines Halsbandes verwendet. Zudem gibt es noch verschiedene Vitamin B Präparate, mit denen schon ca. 4-6 Tage vor dem Ereignis angefangen werden sollte. Bitte zögern Sie nicht, weitere Möglichkeiten bei Ihrem Tierarzt anzufragen.
Desensibilisierungstraining für den Hund
Die Silvesterböllerei, lauter Donner bei einem sommerlichen Gewitter oder der Presslufthammer auf der nahen Baustelle: Es gibt viele Lärmquellen, die dem Hund zu schaffen machen, weil er sie sich nicht erklären kann. Gerade bei jungen Hunden ist ein Desensibilisierungstraining oft die beste Wahl: Dabei wird er unter fachkundiger Anleitung mit einer Geräusche-CD konfrontiert und lernt so, dass Feuerwerk und Donner nichts Schlimmes sind. Allerdings sollte dieses Training einem Fachmann überlassen werden, da der Hund bei einer falschen Herangehensweise eher noch ängstlicher wird.