Berner Sennenhund – Wesen, Haltung & Pflege

Der großgewachsene Berner Sennenhund aus der Schweiz hat sich dank seines gutmütigen Wesens zu einem gefragten Familienhund entwickelt. Gemeinsam mit dem Bernhardiner ist er einer der beiden bekanntesten Hunderassen der Schweiz, die seit Jahrhunderten auf den Almen als Nutztiere und Wachhunde ihren Dienst tun.

Die Geschichte des Berner Sennenhundes

Die Herkunft der Hunde ist im Nebel der Zeit verloren gegangen. Oft wird vermutet, dass die Römer schon vor 2000 Jahren große Hunde zum Bewachen ihrer Lager mit in die Alpen brachten und diese mit örtlichen Hunderassen kreuzten. Zu dieser Zeit nutzten die Einheimischen ihre Hunde vornehmlich zum Hüten des Nutzviehs und um Bewachen der abgelegenen Berghöfe. Daher leitet sich auch der heutige Name der Hunde ab, denn „Senn“ ist nur ein anderes Wort für Hirte in der Schweiz.

Da Pferde für viele einfache Bergbauern unerschwinglich waren, nutzen sie die großen kräftigen Hunde stattdessen, um Karren zu ziehen und so ihre Milchkannen zur Käserei zu transportieren. Besonders bekannt als eifrige Arbeitshunde waren die Hunde aus Dürrbach mit ihrer auffälligen Färbung, die zu den Ahnen des modernen Berner Sennenhundes wurden.

Sie waren schon wieder halb vergessen, als Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Schweizer Hunderassen offiziell registriert wurde und auch die „Dürrbacher“ Erwähnung fanden. Als Stammeltern gelten die Hündin Belline und die Rüden Ringgi, Prinz und Phylax. 1913 erhielt die Rasse schließlich ihren heutigen Namen Berner Sennenhunde und seine typische Färbung wurde als Rassemerkmal festgelegt.

Der Berner Sennenhund heute

Die gutmütigen Hunde mit ihrer markanten Färbung und ihrem weichen Fell verbreiteten sich in den letzten Jahrzehnten in aller Welt. In Deutschland wurden sie nicht zuletzt durch die Sendung „Löwenzahn“ bekannt, in der der Berner Sennenhund Keks regelmäßig mit von der Partie ist und mehr Fanpost bekommt als sein menschlicher Co-Moderator Guido Hammesfahr.

Der Berner Sennenhund erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 70 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm. Er ist leicht an seiner typischen Färbung zu erkennen: Der Rücken ist tiefschwarz und geht an den Rändern (Beine, Brust und Kopf) in Braun über. Die Brust ist weiß und von der ebenfalls weißen Schnauze verläuft ein feiner weißer Streifen über den Kopf.

So wird der Berner Sennenhund richtig gehalten

Ganz wichtig: Der großgewachsene Hund braucht viel Platz und viel menschliche Zuneigung. Am glücklichsten ist er in einem frei stehenden Einfamilienhaus mit großem Garten. Da er wie alle großen Hunderassen anfällig für Gelenkprobleme ist, sollten Treppen möglichst vermieden werden. Wird der Berner Sennenhund in einer Etagenwohnung gehalten, dann sollte unbedingt ein Aufzug vorhanden sein, um ihm das Treppensteigen zu ersparen.

Als guter Wachhund liebt er es, sein Haus und seine Menschen zu bewachen. Er benötigt viel Auslauf und ausreichende Beschäftigung. Der intelligente Berner Sennenhund wird beispielsweise gerne als Rettungshund ausgebildet. Für Agility-Training ist er dank seiner Masse nur sehr eingeschränkt geeignet. Lieber mag er es, stundenlang zu laufen und Dinge zu apportieren. Viele Besitzer nutzen den Berner Sennenhund auch heute noch für Zughundesport – dabei wird er nicht mehr nicht vor einen Holzkarren gespannt, um Milchkannen zu transportieren, sondern beispielsweise vor einen Böllerwagen, um kleine Kinder umherzufahren.

Gesundheit und Pflege des Berner Sennenhundes

Das dichte Fell des Hundes muss regelmäßig gut gebürstet werden. Zu beachten ist auch, dass sich der alpine Hund mit seinem dichten Fell bei kühler Witterung am wohlsten fühlt. An heißen Sommertagen leidet er extrem unter der Hitze und sollte dann nicht zu langen Spaziergängen gezwungen werden. Stattdessen freut er sich meist, wenn er in kühles Wasser springen darf.

Trotz aller guten Pflege und tierärztlicher Vorsorge ist dem Berner Sennenhund leider kein langes Leben beschieden: Die Hunderasse hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von nur 7-9 Jahren. Auch dies sollte Hundeliebhabern bewusst sein, die sich einen solchen Hund zulegen möchten.

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