Auch an Weihnachten: Keine Schokolade für Hunde!

In der Vorweihnachtszeit nimmt der Konsum von Süßwaren drastisch zu. Aromatisches Weihnachtsgebäck, weihnachtliche Kreationen wie Zimtsterne und Dominosteine und Schokolade in rauen Mengen. Doch was für den Menschen (außer auf der Waage) unproblematisch ist, kann für Hunde gefährlich werden. Besitzer sollten daher darauf verzichten, ihre Weihnachtsleckereien mit dem Hund zu teilen – auch wenn er noch so flehend bettelt.

Schokolade ist Gift für den Hund

Die meisten Menschen denken sich nichts dabei, wenn sie ihrem Hund das ein oder andere Stück Schokolade reichen und der Hund nimmt die süßen Häppchen auch gerne an. Doch je mehr Schokolade gefüttert wird und je kleiner der Hund ist, umso größer ist die Gefahr einer Vergiftung. Schuld daran ist Theobromin, ein Bestandteil der Kakaobohne. Ähnlich wie das im Kaffee und Tee steckende Koffein wirkt Theobromin stimulierend auf die Gefäße und das Nervensystem. Der Herzschlag beschleunigt sich, der Mensch wird aufgekratzter und seine Stimmung hellt sich auf – was Schokolade zu einem so beliebten Seelentröster macht. Der menschliche Körper kann Theobromin gut wegstecken: Für einen erwachsenen Menschen mit etwa 65 kg Gewicht, wäre Theobromin erst ab einer Dosis von 18 Gramm tödlich.

Dazu besitzt der Mensch bestimmte Enzyme, die die toxische Wirkung der Substanz reduzieren. Anderen Säugetieren – darunter auch Hunden und Katzen – fehlen diese Enzyme. Dies bedeutet, dass das Theobromin von ihrem Körper wesentlich langsamer abgebaut wird. Zugleich sind sie durch ihr geringeres Gewicht wesentlich anfälliger für die toxische Wirkung. Als Faustregel gilt, dass 300mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht tödlich sind. Bei einem kleinen leichten Hund wie dem Yorkshire-Terrier kann bereits eine halbe Tafel Schokolade zum Tod führen. Werden dem Tier über den Tag verteilt hier und da immer wieder kleine Schokoladenstücke gereicht, ist diese Menge schnell erreicht. Je höher der Kakaogehalt, umso gefährlicher ist die Schokolade. Zartbitterschokolade ist eher tödlich als Milchschokolade.

Die Symptome einer Vergiftung erkennen

Hat der Hund zu viel Schokolade und damit zu viel Theobromin konsumiert, machen sich die Auswirkungen nach etwa 6-12 Stunden bemerkbar. Wurde der Hund über den Abend hinweg mit Schokolade gefüttert, kann es durchaus vorkommen, dass Besitzer ihr Tier am nächsten Morgen schwer leidend oder sogar bereits verstorben vorfinden. Wie andere Vergiftungen macht sich die Schokoladenvergiftung durch Krämpfe, Erbrechen und Durchfall bemerkbar. Durch die Überstimulierung des Nervensystems (ähnlich wie bei zu hohem Koffeinkonsum), kann es zu einem erhöhten Puls, Herzrasen, Zittern und starkem Hecheln kommen.

Sollten derartige Symptome bemerkt werden, muss der Hund schnellstmöglich zum Tierarzt gebracht werden. Dieser kann die Vergiftung behandeln und so einen Atem-oder Herzstillstand verhindern. Als erstes Notfallmedikament kann der Besitzer zuhause bereits Aktivkohle reichen. Diese bindet die Giftstoffe im Magen des Hundes, soweit sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht in den Blutkreislauf gelangt sind.
Sollten Sie bemerken das Ihr Tier Schokolade gefressen hat, bitte fahren Sie sofort zum Tierarzt. Der Tierarzt kann ein Mittel geben, welches Erbrechen auslöst.Die ideale Lösung wenn die Schokoladen innerhalb der letzten zwei Stunden eingenommen wurde. Nach den zwei Stunden gelangen die Substanzen in Darm und Blutkreislauf. Deswegen handeln Sie bitte schnell und suchen einen Tierarzt auf!

Wie lässt sich der Hund vor einer Schokoladenvergiftung schützen?

Grundsätzlich sollte der Hund keine Schokolade gefüttert bekommen. Dies gilt auch für mit Schokolade überzogenes Weihnachtsgebäck und ähnliche Leckereien. Kommt zu den Festtagen Besuch oder wird der Hund mit zu Besuchen genommen, sollten auch andere Menschen gebeten werden, auf das Füttern des Hundes zu verzichten. Zuhause ist es empfehlenswert, offene Weihnachtsteller nicht so hinzustellen, dass der Hund sie erreichen kann (z.B. auf einem niedrigen Wohnzimmertisch). Auch sehr tief am Weihnachtsbaum hängende Schokolade kann gefährlich sein.

Gegen bettelnde Hundeblicke sollten Halter generell immun sein. Wer es aber gar nicht ertragen kann, dass der Hund mit traurigen Augen daneben sitzt, während seine Menschen Süßigkeiten konsumieren, kann spezielle Hundeschokolade kaufen, die keinen Kakao enthält. Noch besser: Dem Hund einfach seine Lieblingsleckerlis reichen.

Katzen vertragen übrigens auch kein Theobromin. Allerdings hält sich die eigensinnige Katze meist von Schokolade fern. Besitzer sollten darauf verzichten, der Katze an den Festtagen Schokolade förmlich aufzudrängen und darauf achten, dass sie sich nicht unverhofft über einen offenen Weihnachtsteller hermacht.

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