Die Silvesternacht ist für viele Haustiere und ihre Besitzer ein gefürchtetes Datum. Laute knallende Geräusche, Lichtblitze und ein schwefliger Geruch in der Luft sorgen nicht selten für Panik. Doch wo liegen die Gründe für die Silvesterangst und was kann man tun, um seinem Tier zu helfen?
Inhaltsverzeichnis
Hunde
Eine mangelhafte Gewöhnung an laute Geräusche und optische Reize legt oft schon im Welpenalter den Grundstein für eine Silvesterangst. Geeignete Welpengruppen bzw. Hundeschulen bieten ein spielerisches Training an, bei dem die jungen Hunde während der Prägephase die Gelegenheit bekommen, erste Erfahrungen mit plötzlich auftretenden Geräuschen zu machen und diese nicht negativ zu verknüpfen.
Ein geräuschempfindlicher Hund kann auch im höheren Alter noch ein Desensibilisierungstraining durchlaufen. Dabei ist es wichtig, schrittweise vorzugehen und das Tier mithilfe gezielter Belohnung allmählich an eine gesteigerte Geräuschkulisse oder optische Reize wie flackerndes Licht zu gewöhnen. Auch der Besuch einer auf Verhaltenstherapie spezialisierten tierärztlichen Praxis kann in vielen Fällen hilfreich sein.
Das Beruhigen und Trösten des ängstlichen Hundes sollte unbedingt unterbleiben, da er sich durch diese Maßnahmen in seinem gestressten Verhalten bestärkt sieht – unter Umständen der Beginn eines Teufelskreislaufs. Jedoch sollte der Hund keinesfalls alleine gelassen werden. Am besten verbringt er die Silvesternacht in seinem gewohnten Umfeld, wo er nicht ausgegrenzt wird, sich jedoch bei Bedarf zurückziehen kann. Ein abgedunkelter Raum mit einer dezenten Geräuschkulisse, etwa durch einen eingeschalteten Fernseher oder ein Radio, dämpft die Eindrücke von draußen. Verhalten Sie sich möglichst locker und ungezwungen. Dadurch vermitteln Sie Ihrem Hund das Gefühl, dass alles in Ordnung ist und er sich nicht sorgen muss, da Sie es auch nicht tun.
In manchen Fällen kann die Anwendung spezieller beruhigender Pheromone (z. B. das Dog Appeasing Pheromone, kurz DAP) oder pflanzlicher Beruhigungstabletten bzw. -Tropen helfen. Zu beachten ist allerdings, dass diese Mittel meist schon mehrere Wochen vor der erwarteten Stresssituation regelmäßig gegeben werden müssen, bis eine Wirkung eintreten kann. Die Gabe von Tranquilizern sollte nur im Notfall erfolgen.
Katzen
Katzen sollten in der Silvesternacht im Haus bleiben, wo man ihnen im Idealfall einen separaten Raum als Rückzugsort anbieten sollte. Dieser sollte relativ ruhig und abgedunkelt sein. Spielzeug, Futter, Musik oder ein laufender Fernseher sorgen auch hier für eine gewisse Ablenkung. Spezielle Katzenhöhlen werden oft gerne angenommen und bieten dem Tier Geborgenheit. Auch die regelmäßige Gabe von Pheromonen oder Bachblüten kann einen beruhigenden Effekt haben.
Kleine Heimtiere
Kleine Heimtiere wie Kaninchen und Meerschweinchen sollten in einen ruhigen Raum (am besten ohne Fenster) verbracht werden, wo sie möglichst wenig von den Geschehnissen im Haus und auf der Straße mitbekommen. Rückzugsmöglichkeiten auch innerhalb des Käfigs, z. B. in Form von Häuschen, die gut mit Stroh eingestreut werden, sowie Ablenkung mittels Leckerbissen oder leiser Musik helfen ihnen dabei, möglichst stressfrei ins neue Jahr zu starten.
Vögel
Die ungewohnten flackernden Lichter an Silvester beunruhigen viele Vögel sehr und können zu Panikausbrüchen führen. Daher ist es notwendig, den Raum nach außen hin abzudunkeln, im Inneren jedoch das Licht einzuschalten, um die Lichtblitze abzuschwächen. Am besten geeignet sind auch hier fensterlose Räume. Leise Musik kaschiert die Feuerwerksgeräusche und sorgt für weniger Schreckreaktionen.