Wieviel Bewegung braucht der Hund?

Dass jeder Hund täglich Auslauf braucht, ist klar. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Hunderassen deutlich in ihrem Bewegungsdrang. Dies sollten auch Tierfreunde bedenken, die sich einen Hund anschaffen möchten. Eine Seniorin, die täglich nur zwei kurze Spaziergänge mit ihrem Liebling unternehmen kann, sollte auf andere Hunde setzen als ein Freizeitsportler, den der Hund täglich zwei Stunden beim Radfahren begleiten soll.

Faustregeln für den Hundebesitzer

Eine Faustregel besagt, dass junge Hunde (bis zu neun Monaten) und kleine Hunde (bis 35 Zentimeter Höhe) mehrmals täglich 15 bis 30 Minuten Auslauf bekommen sollen. Lange Spaziergänge sind eher anstrengend für sie.

Daher sind kleine Hunde ideale Partner für ältere Menschen, die selbst nicht mehr so viel Kondition haben und für Berufstätige, die nur morgens und abends kurze Spaziergänge mit ihren Lieblingen unternehmen können. Größere langbeinige Hunde brauchen dagegen mehr Auslauf –  idealerweise drei Spaziergänge täglich, die mindestens 20 Minuten dauern.

Bestimmte Rassen, die als ArbeitshUnde gezüchtet wurden, benötigen sogar noch mehr Bewegung. Dazu gehören Hütehunde wie der Collie, der ursprünglich viele Stunden täglich die Schafherde in Schach halten sollte, und Schlittenhunde wie der Husky, der einen schweren Schlitten mehrere Stunden hinwegziehen sollte. Diese Hunde eignen sich am besten für Sportler, die den Hund mit zum Jogging oder zum Radfahren nehmen wollen.

Allerdings ist Größe nicht automatisch mit viel Bewegungsdrang gleichzusetzen. Manche „Riesen“ wie der Bernhardiner sind aufgrund ihres schweren Knochenbaus eher langsam und schon mit einer halben Stunde Auslauf pro Tag zufrieden.

Der Hund liebt Herausforderungen

Viele Hundeliebhaber sind sich nicht im Klaren darüber, dass sich viele Hunde regelrecht nach Herausforderungen sehnen. Die intelligenten Tiere wollen beschäftigt werden. Jagdhunde wie die populären Golden Retriever und Labradore sind zum Beispiel dankbar, wenn sie Gegenstände apportieren dürfen. Am besten auf einer großen Freifläche im Park oder auf dem Feld, wo sie geworfene Stöcke, Bälle oder Frisbeescheiben über eine größere Distanz apportieren können.

Beliebt sind auch Suchspiele, bei denen sie versteckte Gegenstände erschnüffeln können oder Geschicklichkeitsspiele. Da der Hund für sein Leben gerne neues erschnuppert, sollte die tägliche Gassi-Runde immer wieder variiert werden. Ein Hund, der monatelang nur die ewig gleiche Runde im Park drehen darf, wird sich auf Dauer extrem langweilen.

Hunde von der Leine lassen

Ein Thema, das die Gemüter vortrefflich erhitzen kann, ist der Leinenzwang für Hunde. Hundeliebhaber und -gegner stehen sich hier unversöhnlich gegenüber. Hundehalter sollten den vorgeschriebenen Leinenzwang in öffentlichen Parks und auf den Straßen natürlich respektieren. Auch, dass der Hund in Naturschutzgebieten an der Leine bleibt, ist klar.

Trotzdem sollte sich jeder Hundehalter bemühen, regelmäßig Freiflächen in Wald und Feld aufzusuchen, auf denen sich der Hund auch ohne Leine austoben darf. Dies gilt nicht nur für die bereits erwähnten Jagdhunde, die gerne Gegenstände apportieren, sondern zum Beispiel auch für ungestüme agile Terrier, die liebend gerne herumtollen. Letztendlich ist aber jeder Hund glücklich, wenn er ohne Leine herumtollen darf.

Spielzeug für den Hund

Wer einen großen Garten besitzt, kann seinem bewegungsfreudigen Hund mit „Agility“-Herausforderungen ein großes Geschenk machen. Dazu gehören zum Beispiel Slalomstangen, niedrige Hürden, Reifen, Wippen und Stofftunnel.

In den letzten Jahren sind auch immer mehr öffentliche Hundespielplätze mit Agility-Angeboten entstanden. Nicht nur ein großer Spaß für den Hund, sondern auch eine gute Gelegenheit für den Besitzer neue Kontakte zu knüpfen!