Eichen-Prozessionsspinner können dem Hund gefährlich werden

Der Eichenprozessionsspinner macht sich immer stärker in Deutschland breit und schadet dabei längst nicht nur den Eichen, die er befällt. Auch Allergiker reagieren ausgesprochen empfindlich auf die haarigen Raupen. Da auch Hunde allergisch sein können, ist für Tierhalter beim Spaziergang Vorsicht angesagt.

Wer oder was ist der Eichen-Prozessionsspinner?

Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein relativ kleiner Schmetterling mit einer Flügelspannweite von maximal 3,6 Zentimetern. Mit seinen mausgrauen Flügeln wirkt er weit weniger attraktiv als beliebte Schmetterlinge, die im Sommer durch die Gärten und Parks flattern. Ursprünglich stammt der Eichen-Prozessionsspinner aus der warmen Mittelmeerregion, hat sich jedoch in den letzten Jahren fast explosionsartig auch in Deutschland ausgebreitet. Die Raupen besiedeln vor allem Eichen, aber auch andere Baumarten in Wäldern, Parks und am Straßenrand und treten dabei fast immer in größeren Gruppen auf (daher der Name Prozession). Besonders problematisch sind die langen Haare der Raupe: Sie sind giftig und können von den Raupen „abgeschossen“ werden um sich gegen Fressfeinde zu wehren. Die Haare bleiben dann oft noch Monate in der Natur und geben beim Kontakt ein Gift namens Thaumetopein ab. Während ein allergischer Mensch von alleine Abstand hält, ist der Hund meist nicht darauf vorbereitet, dass der Eichen-Prozessionsspinner schwere allergische Reaktionen auslösen kann.

Den Hund vor dem Kontakt mit Eichen-Prozessionsspinner schützen

Bei großflächigem Befall stellen die Gemeinden in der Regel Warnhinweise auf. In diesem Fall sollten die befallenen Gebiete am besten ganz vermieden werden, da die giftigen Haare vom Wind getragen werden können. Ist dies nicht möglich, weil z.B. der einzige Park im eigenen Viertel befallen ist, sollte der Hund an der Leine gehalten und vom Schnuppern im Unterholz abgehalten werden. Schon das Schnuppern an einer einzigen Raupe kann ausreichen um einzelne Haare in die empfindliche Nase des Hundes, in die Augen oder durch Einatmen in die Schleimhäute dringen zu lassen. Auch können sich die Haare unbemerkt im Fell festsetzen. Leckt sich der Hund später das Fell, gelangen sie über die Zunge in den Rachen.

Wie erkenne ich eine allergische Aktion?

Ist der Hund nicht allergisch, wird er den Kontakt mit den Brennhaaren der Eichen-Prozessionsspinner mühelos wegstecken. Eine allergische Reaktion kann jedoch im schlimmsten Gefall lebensgefährlich werden, wenn das Gift zum Anschwellen der Schleimhäute und der Zunge im Rachen führt: Es droht Erstickungsgefahr! Gelangen die Haare bis in die Lunge, können sie Asthma und andere Lungenbeschwerden auslösen. Beim Kontakt mit den Augen kommt es zu Bindehautentzündungen. Bei allergischen Reaktionen sollte der Hund möglichst schnell zum Tierarzt gebracht werden um ein Gegenmittel zu erhalten.

Sollte es durch den Kontakt mit den Raupenhaaren bereits zu einem allergischen Schock gekommen sein, muss der Hund in eine stabile Seitenlage gebracht werden um ihm das Atmen zu erleichtern. Dabei wird der Kopf leicht in den Nacken gelegt. Ist der Hund bei Bewusstsein, sollte ihm etwas Wasser eingeflößt werden. In jedem Fall sollten Sie aber Ihren Tierarzt aufsuchen.

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