Fahrradfahren mit Hund – So planen Sie richtig

Gerade bei größeren Hunden ist der Reiz oft groß, mit ihnen eine Radtour statt eines Spaziergangs zu unternehmen. Schließlich benötigen sie mehr Auslauf und können schnell laufen. Doch dies birgt Gefahren: Damit die Radtour mit dem Hund zum Erfolg wird, sollten Besitzer einige Dinge beachten.

Nicht jeder Hund ist geeignet für Radtouren

Alter, Gewicht und Größe des Hundes sind die wichtigsten Faktoren. Grundsätzlich sollten nur größere Hunde mit einer Schulterhöhe von mindestens 35-40 cm mit auf eine Radtour genommen werden. Für kleinere Hunde, seien sie noch so lebhaft, wird das ständige Laufen zu anstrengend. Übergewichtige Hunde, die bislang nur kurze Gassirunden gegangen sind, sollten nicht urplötzlich zu einer größeren Fahrradrunde gezwungen werden, schon gar nicht mit dem Ziel des Abspeckens. Sie sollten zunächst mit einer Diät und sanfter Bewegung (größere Gassirunden) Gewicht verlieren und ihre Kondition stärken. Der Tierarzt hilft gerne mit Tipps und Ratschlägen.

Auch ältere und sehr junge Hunde können sich beim Radfahren schnell überanstrengen. Jüngere Hunde können nach und nach an das Radfahren gewöhnt werden. Bei älteren Hunden ist es ratsam, mit ganz kurzen Radtouren anzufangen und den Hund dabei im Auge zu behalten. Wirkt er erschöpft, sollte die Tour abgebrochen werden.

Den Hund auf das Radfahren vorbereiten

Auch wenn der Hund an die normale Leine gewöhnt ist, bedeutet die Begleitung per Fahrrad eine Umstellung für ihn. So sollte zunächst an einem ruhigen Ort das angeleinte Laufen neben dem Fahrrad geübt werden. Statt der regulären Halsband-Leine-Kombi sollte ein für den Hund angenehmeres Geschirr verwendet werden. Trotz Leine ist es wichtig, dass der Hund auf Kommandos hört, insbesondere auf „Bei Fuß!„. Gerade bei Hunden mit starkem Jagdtrieb besteht ansonsten das Risiko, dass er einer Katze auf der Straße oder einem Hasen im Feld nachjagen will und dabei Herrchen samt Fahrrad zu Boden reißt.

Fahrradfahren mit Hund richtig planen

Fast von selbst versteht sich, Straßen mit starkem Verkehr so weit wie möglich zu vermeiden. Wo dies nicht geht, z.B. um vom eigenen Haus den nächsten Park zu erreichen, sollte auf diesem Stück möglichst langsam gefahren werden um den Hund unter Kontrolle zu halten und vor dem fahrenden Verkehr zu schützen. Ansonsten kann dieses Stück natürlich auch zu Fuß zurückgelegt werden.

Bei der Radtour selbst sollten möglichst nicht asphaltierte Wege gewählt werden, die die Hundepfoten schonen. Alternativ sind z.B. Spazierwege und Feldwege eine gute Wahl, auf denen der Radfahrer auf Asphalt fährt und der Hund im Gras nebenher laufen kann. Liegt auf der Strecke ein Bereich, in dem der Hund von der Leine gelassen werden darf, umso besser. Hier kann er das Tempo eine Weile selbst bestimmen. Dabei sollte der Halter natürlich darauf achten, dass er seinem Vierbeiner nicht davon fährt!

Zuletzt sollte auch dem Wetter Beachtung geschenkt werden: Für den Menschen mag der kühle Fahrtwind auf dem Rad an heißen Sommertagen angenehm sein, doch für den Hund ist das lange Laufen bei hohen Temperaturen eine Strapaze. Bei starker Hitze sollten Fahrradtouren nur morgens oder in den Abendstunden unternommen werden.

Wasser nicht vergessen

Bei längeren Radtouren ist darauf zu achten, dass der Hund unterwegs trinken kann. So kann die Radtour z.B. an einem Bach oder See vorbeiführen. Liegen keine natürlichen Wasserquellen entlang der Strecke, ist es sinnvoll, eine Flasche Wasser mitzunehmen und den Hund bei 2-3 Pausen zwischendurch etwas aus einem faltbaren Napf trinken zu lassen.

Nach der Rückkehr ins Haus sollten die Pfoten des Hundes auf Steinchen und Risse geprüft werden, da die Verletzungsgefahr bei langen Radtouren höher ist als beim normalen Spaziergang. Leichte Risse können mit Melkfett behandelt werden.

Ein letzter Tipp: Möchten Besitzer kleinerer Hunde nicht ganz auf das Experiment Radtour mit Hund verzichten, sollten sie ein spezielles Körbchen kaufen, das auf dem Gepäckträger befestigt wird. So kann der Hund eine Weile neben dem Fahrrad her laufen bis er müde ist – und setzt die Tour dann gemütlich im Körbchen sitzend fort.

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