Viele Menschen sind so beschäftigt, dass sie über Tag das Trinken regelrecht vergessen. Irgendwann macht sich die Dehydrierung dann mit Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen bemerkbar. Bei Katzen ist es ähnlich: Ihnen stecken ihre Vorfahren aus der Wüste in den Genen und sie interessieren sich kaum für ihren Wassernapf. Vor allem, wenn sie mit Nassfutter ernährt werden, genügt ihnen dies meist um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Dennoch sollten Besitzer darauf achten, dass die Katze ab und zu Wasser trinkt um die Bildung von Harnsteinen zu verhindern.
Im Allgemeinen benötigt eine Katze etwa 200ml Flüssigkeit am Tag. Dies entspricht einem durchschnittlichen Trinkglas. Nassfutter kann den Flüssigkeitsbedarf zum größten Teil decken, doch bei einer Ernährung mit Trockenfutter sollte sie unbedingt zusätzlich Wasser trinken.
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Katzen und Harnsteine
Aufgrund der allgemein niedrigen Flüssigkeitszufuhr scheiden Katzen sehr konzentrierten Urin ab. Dies führt dazu, dass ihre Harnwege kaum „durchgespült werden“ und Ablagerungen wie Grieß und Kristalle somit nur unzureichend nach außen abtransportiert werden. Mit der Zeit werden aus diesen winzigen Ablagerungen größere Ablagerungen, die als Harn- oder Blasensteine bekannt sind. Meist handelt es sich um Kalziumoxalat oder Struvit (eine Mischung aus Magnesium, Ammonium und Phosphat). Diese Harnsteine sind für die Katze ausgesprochen schmerzhaft. Sie wird immer wieder das Katzenklo „erfolglos“ aufsuchen und die Genitalregion lecken. Im schlimmsten Fall kann der Stein den Harnweg ganz verstopfen und die Harnblase zum Platzen bringen.
Besonders gefährdet sind Wohnungskatzen, die nicht wie Freigänger immer wieder ihr Revier mit Harntropfen markieren und somit größere Mengen Urin produzieren. Gerade bei ihnen ist es umso wichtiger, dass die Besitzer ihre Katze zum Trinken animieren.
Den passenden Wassernapf finden
Die eigensinnige Katze hat ihre ganz eigenen Vorstellungen vom geeigneten Wassernapf. Trinkt sie kaum, lohnt es sich mit verschiedenen Gefäßen zu experimentieren. Die eine Katze schleckt lieber aus einem eher flachen Suppenteller aus Keramik, die andere aus einer hohen Glasschüssel, die dritte mag gar kein stehendes Wasser und trinkt lieber vom Wasserhahn. Natürlich ist es nicht möglich, den Wasserhahn ständig laufen zu lassen, so dass hier ein spezieller Katzenbrunnen aus dem Fachhandel die beste Lösung ist.
Bei faulen Wohnungskatzen ist es zudem hilfreich, weitere Wassernäpfe im Haus zu verteilen. Sie mag zu träge sein um bei Durst von der gemütlichen Fensterbank zu springen um den Napf in der Küche aufzusuchen, doch wenn auf der Fensterbank selbst ein Schälchen Wasser steht, wird sie sich eher dorthin bewegen.
Nicht alle Katzen mögen frisches Wasser
Der Mensch schließt gerne auf sich selbst: Er trinkt am liebsten frisches Wasser aus dem Kühlschrank oder aus dem Wasserhahn und denkt, die Mieze mag es auch am liebsten wenn er ihr Trinkwasser mehrmals täglich auffrischt. Für viele Katzen trieft dies zu, doch es gibt etliche Stubentiger, die ihr Wasser lieber etwas abgestanden und lauwarm mögen. So manche Katze wurde schon mit dem Köpfchen im Aquarium erwischt – nicht, weil sie es auf die Clownfische abgesehen hatte, sondern weil sie das abgestandene Wasser mochte. Bei trinkfaulen Katzen lohnt es sich also, die Probe zu machen.