Ohrräude tritt vor allem bei freilaufenden Katzen relativ häufig auf. Bei dieser Erkrankung wird die Katze von Ohrmilben vom Typ Otodectes cynotis befallen, die sich an den Ohren niederlassen und einen starken Juckreiz auslösen. In seltenen Fällen können die Ohrmilben auch auf den Menschen überwechseln. Die winzigen Biester sind mit den bloßen Augen kaum zu erkennen, so dass nur der
Tierarzt eine korrekte Diagnose stellen kann.
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Ohrmilben bei der Katze erkennen
Da die Symptome zunächst nicht ganz eindeutig sind, fällt es dem Menschen schwer, auf Anhieb zu erkennen, wo das Problem liegt. Die Katze kratzt sich verstärkt an den Ohren, schüttelt den Kopf und führt kleine Tänze auf, zum Beispiel in dem sie irritiert im Kreis läuft. Diese Symptome können auch auf andere Ohrinfektionen hindeuten, so dass ein Gang zum Tierarzt so oder so angebracht ist.
Wird die Ohrräude nicht schnell erkannt und behandelt, kann es so weit kommen, dass sich die Katze gepeinigt vom Juckreiz, die Ohren blutig kratzt. Außerdem kann die Infektion auf das Innenohr übergreifen und sogar das Gehirn erreichen.
Ein untrügliches Zeichen für den Befall mit Ohrmilben sind schwärzlich-braune Krümel an den Innenseiten der Ohrmuscheln. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Ohrenschmalz und anderen Absonderungen, die als Reaktion auf die Milben und ihren Speichel produziert werden.
Diagnose und Behandlung von Ohrräude
Der Tierarzt wird zunächst mit einem Otoskop von außen in das Ohr hineinblicken und dabei meist schon eine Sichtdiagnose stellen können. Im zweiten Schritt wird ein Abstrich aus dem Ohr entnommen um den Erreger unter dem Mikroskop eindeutig zu identifizieren. Vor Ort in der Tierarztpraxis wird dann eine gründliche Reinigung der Ohren vorgenommen, bei denen die Krümel und Verkrustungen entfernt werden. Anschließend wird der Katze ein Präparat mit einem milbentötenden Wirkstoff wie Ivermectin verabreicht, meist in Form eines Spot-On-Präparates, das in den Nacken geträufelt wird. Haben die Ohrmilben bereits eine bakterielle Sekundärinfektion verursacht, werden zusätzlich antibiotische Ohrentropfen gegeben.
Der Besitzer muss die Behandlung anschließend zuhause weiter führen und dabei auch andere Haustiere mitbehandeln. Milben können bis zu zwei Monate leben und Eier legen. Sind mehrere Tiere im Haus befallen, können sie sich immer wieder wechselseitig anstecken, wenn sie nicht alle behandelt werden. Außerdem muss die Umgebung der Katze, zum Beispiel das Katzenkörbchen, gründlich gereinigt werden, denn die Milben und ihre Eier können auch außerhalb eines Wirtes längere Zeit überleben.
Werden diese Maßnahmen eingehalten, lässt sich die Ohrräude in der Regel gut behandeln und die Katze behält keine bleibenden Schäden am Ohr zurück.